Berlin (rad-net) - Guido Fulst hat heute überraschend seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Sportliche Gründe waren für den Routinier vom Marzahner RC dabei nicht ausschlaggebend, vielmehr möchte sich Fulst beruflich neu orientieren und ein gut dotiertes Jobangebot in der freien Wirtschaft annehmen. „Auch wenn es mit meinen 37 Jahren nicht einfach ist, sich immer wieder aufs Neue zu motivieren, so ist mir die Entscheidung alles andere als leicht gefallen“, sagte der Berliner, der zum erweiterten Kader für die Olympischen Spiele 2008 in Peking zählte und als Anfahrer des deutschen Bahn-Vierers in der Vergangenheit unzählige Erfolge einfahren konnte. „Aber in meinem Alter muss ich diese Chance einfach nutzen“, so Fulst.
Nach dem Berliner Sechstagerennen im Januar 2008 will Fulst das Rad an den Nagel hängen, wenn vom BDR gewünscht, stünde er aber auch für den letzten Weltcup mitte Februar in Kopenhagen noch einmal zur Verfügung. In jedem Fall möchte der 37-Jährige auch weiterhin seine Erfahrungen in die Nationalmannschaft einbringen, „auch um jungen Fahrer eine Perspektive aufzuzeigen.“ Seinen Teamgefährten aus dem Kader von Ausdauer-Bundestrainer Uwe Freese wünscht Fulst in jedem Fall ein erfolgreiches Abschneiden bei Olympia 2008: „Eine Medaille sollte drin sein, auch ohne mich.“
Guido Fulst hat an 16 Weltmeisterschaften und vier Olympischen Spielen (1992-2004) teilgenommen. Dabei holte er vier WM-Titel mit dem deutschen Vierer, Höhepunkte seiner Karriere waren jedoch die Olympiasiege in der Mannschaftsverfolgung mit Robert Bartko, Daniel Becke und Jens Lehmann 2000 in Sydney und zuvor 1992 in Barcelona mit Michael Glöckner, Jens Lehmann und Stefan Steinweg.