London (rad-net) - Der deutsche Bahnvierer hat bei der Bahn-Weltmeisterschaft in London in der Qualifikation zur Mannschaftsverfolgung den sechsten Platz belegt. Leif Lampater, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein fuhren über die 4000 Meter eine Zeit von 4:00,127.
Am schnellsten waren die Briten um Superstar in 3:55,664 Minuten knapp vor Australien in 3:55,867. Für eine kleine Überraschung sorgte das italienische Quartett, das in 3:57,800 Minuten den vierten Platz hinter Neuseeland (3:57,050) belegte. Vor Jahresfrist hatten die Italiener bei der WM in Saint-Quentin-en-Yvelines noch den 16. und damit letzten Platz belegt.
Im nächsten Lauf trifft das deutsche Team auf Russland. Hier geht es für die vier schnellsten Teams der Qualifikation um den Einzug in das Finale um Gold und Silber. Hierfür qualifizieren sich die Gewinner des Laufes Platz eins der Qualifikation (Großbritannien) gegen vier (Italien) und Platz zwei (Australien) gegen drei (Neuseeland) für das Finale. Ins kleine Finale kommen die zwei zeitschnellsten unterlegenen Teams der zweiten Runde. Das Quartett des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hat also durchaus noch Chancen, um die Bronzemedaille zu fahren, müsste sich aber mindestens um rund drei Sekunden steigern.
«Wir sind mit einem unheimlichen Druck in die Qualifikation gegangen, weil wir nicht wussten, wie es läuft. Jetzt sind wir eine Runde weiter und müssen im nächsten Lauf alles rausholen. Zwischen Platz vier und acht ist alles möglich», erklärte Leif Lampater. Und Bundestrainer Sven Meyer ergänze: «Es läuft nicht richtig rund. Wir sind weit weg vom Optimum, weil wir im Hinblick auf Rio viel ausprobiert haben: Positionen, Material. Der sechste Platz in der Qualifikation war deshalb ein gutes Zeichen. Wir sind erleichtert und schauen jetzt von Runde zu Runde», so Bundestrainer Sven Meyer.
Auch beim Bund Deutscher Radfahrer gibt man sich, was den Vierer angeht, optimistisch: «Die Leistung des Vierer war nicht schlecht, auch wenn die Zeit nicht ganz an den deutschen Rekord herangereicht hat. Immerhin ist es der sechste Platz. Ich bin mir aber auch sicher, dass die Jungs sich im nächsten Lauf noch steigern können und werden», so BDR-Vizepräsident Günter Schabel.
In der Einerverfolgung der Frauen ging es bereits um den Einzug in einen der beiden Finalläufe. Mieke Kröger verpasste den Sprung ins Kleine Finale um Platz drei und vier als Qualifikations-Fünfte nur knapp. Mit einer Fahrzeit von 3:38,002 verpasste sie den Bronzelauf um nur eine Sekunde. Um den WM-Titel werden die Titelverteidigerin Rebecca Wiasak (3:31,287) aus Australien und die Polin Malgorzata Wojtyra (3:34,519) fahren. Im Kleinen Finale treffen Annie Foreman-Mackey (3:35,694/Kanada) und Ruth Winder (3:37,016/USA) aufeinander.