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Robert Bartko konnte seine gute Ausgangsposition nicht in eine Medaille ummünzen. Foto: dpa
29.03.2009 17:43
Bahn-WM: Bartko verpasst Madison-Medaille

Pruszkow (rad-net) - Mit der besten Bilanz seit drei Jahren haben sich die Bahnradsportler des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei den Weltmeisterschaften im polnischen Pruszkow in der Weltspitze zurückgemeldet. Allerdings gilt das nur für die Sprinter, die durch Maximilian Levy (Cottbus) im Keirin und Stefan Nimke (Schwerin) im 1000-Meter-Zeitfahren zwei Titel sowie Bronze im Teamsprint gewannen. Ein wenig überdeckt wurde damit das Debakel in der «Königsdisziplin» Einzelsprint, wo alle drei deutschen Starter im Achtelfinale die Segel streichen mussten. Auch in den Ausdauer-Disziplinen fuhren die Deutschen der Konkurrenz erneut hinterher.

«Mit drei Medaillen haben wir unsere Zielvorgabe nicht ganz erreicht. Dafür sind wir aber mit den beiden WM-Titeln im 1000-Meter-Zeitfahren durch Stefan Nimke und im Keirin durch Maximilian Levy entschädigt worden. Zusammen mit Bronze im Teamsprint haben wir zudem zwei Medaillen in olympischen Disziplinen feiern können», bilanzierte BDR-Vizepräsident Udo Sprenger, der fünf Medaillen als Ziel ausgegeben hatte. «Der Sprint hat aber auch gezeigt, dass noch Arbeit vor uns liegt. Gleiches gilt auch für den Ausdauerbereich, wo eine Breite geschaffen werden muss, aus der wir schöpfen können. Der Vierer hat jedoch einen ersten Schritt nach vorne gemacht. Darauf gilt es aufzubauen.»

Wie am Vortag blieb der BDR auch am Schlusstag ohne Medaille. Am Aussichtsreichsten lag Robert Bartko (Potsdam) im Omnium im Rennen, am Ende wurde er Fünfter. Bartko lag in dem Fünfkampf aus Sprint, Scratch, Einzelverfolgung, Punktefahren und Zeitfahren nach drei Disziplinen auf Gold-Kurs. «Ich war am Ende einfach breit. Wenn andere besser sind, muss man das anerkennen. Aber es ist natürlich sehr ärgerlich. Ich habe alles gegeben und gekämpft. Mit meiner Leistung kann ich zufrieden sein», sagte Bartko.

Damit komplettierte der Doppel-Olympiasieger von 2000 das schwache Abschneiden der Langstreckler, die in der prestigeträchtigen Einer- und Mannschaftsverfolgung auch unter dem neuen Bundestrainer Andreas Petermann noch keine Fortschritte nachweisen konnten. Gold gewann der Australier Leigh Howard (19 Punkte) vor Zachary Bell (Kanada/21), Tim Veldt (Niederlande/24) und Volodymyr Diudia (Ukraine/26).

Im Keirin der Frauen belegten Miriam Welte aus Otterbach und Kristina Vogel aus Erfurt beim Sieg der Chinesin Shuang Guo die Plätze acht und zehn. „Das Finale wäre schöner gewesen, aber Platz acht ist ein ordentlicher Abschluss“, sagte Miriam Welte. Das Punktefahren der Frauen endete mit dem zehnten Rang für Elke Gebhardt aus Gottenheim. Hier gewann die Italienerin Giorgia Bronzini.

Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel kritisierte trotz der Erfolge die schwachen Qualifikationszeiten seiner Männer. «Über 200 Meter müssen wir grundsätzlich zulegen, um eine solide Grundlage für den weiteren Turnierverlauf zu schaffen», sagte er und freute sich über Levys Keirin-Gold. «Dass er nach seiner Nichtnominierung für den Teamsprint Wut im Bauch hatte, kann ich nachvollziehen. Wenn die sich dann im Keirin-Sieg niederschlägt, ist das gut. Doch wir können Erfolge nicht jedes Jahr so provozieren», bemerkte er.

In Abwesenheit der verletzten Christin Muche aus Chemnitz konnten die deutschen Frauen ihre Vorgaben nur annähernd erfüllen. «Mit Kristina Vogel besitzen wir einen Rohdiamanten, der gezeigt hat, dass er zum Schleifen bereit ist», sagte Sprenger. Die Erfurterin stellte drei persönliche Bestzeiten auf und hatte auch im Keirin die Chance, ganz nach vorn zu kommen. Miriam Welte aus Kaiserslautern fehlte nach einer Krankheit die Kraft. «Aber auch bei ihr sieht man, dass Potenzial zu mehr da ist», so Sprenger.

Dagegen konnten die Verfolger ebenso wenig in die Entscheidungen eingreifen wie die Olympia-Zweiten Olaf Pollack (Kolkwitz) und Roger Kluge (Cottbus) im Madison. Dass, wie von Kluge gefordert, Robert Bartko (Potsdam) im Vierer hätte fahren müssen, sieht Sportdirektor Burckhard Bremer anders. «Wir wollen einen Neuaufbau starten. Wenn nicht nach Olympia, wann dann? Das große Ziel ist 2012. Wir sind in der glücklichen Lage, sieben oder acht Kandidaten für den Vierer zu haben, denen wir Bewährungsmöglichkeiten geben müssen», wies Bremer die Kritik zurück.

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