London (rad-net/dpa) - Kristina Vogel aus Erfurt hat am Schlusstag des Bahn-Weltcups von London ihre dritte Medaille gewonnen. Nach Gold im Sprint und Silber im Teamsprint holte die dreifache Weltmeisterin am Sonntag auf der Olympiabahn hinter der Chinesin Shuang Guo auch Silber im Keirin. Für den BDR war es die sechste Medaille, das brachte Platz eins in der Nationenwertung.
«Auch beim zweiten Bahn-Weltcup konnten unsere Athetinnen und Athleten überzeugen und ihren Platz in der Weltspitze dokumentieren», freute sich Sportdirektor Patrick Moster über das gute Abschneiden in London.
Im Sprint der Männer belegte Stefan Bötticher nach seinem Sieg tags zuvor im Keirin den fünften Platz. Robert Förstemann aus Gera, im vergangenen Jahr Sieger des britschen Weltcups, kam auf Platz acht. «Das Ergebnis von Stefan geht nach seiner Vorgeschichte mit der Erkrankung in Mexiko voll in Ordnung. Robert hatte in seinem Viertelfinale leider einen Aussetzer», sagte Bundestrainer Detlef Uibel.
Kristina Vogel meldete sich drei Wochen nach ihrem krankheitsbedingten Rückzug beim Bahnrad-Weltcup in Mexiko auf der zweiten Station in London eindrucksvoll in der Weltspitze zurück. Im Keirin musste sich die 24-Jährige nur der Chinesin Shuang Guo geschlagen geben. Damit siegte Vogel im Sprint, belegte Platz zwei im Keirin und wurde zusammen mit Miriam Welte aus Kaiserslautern ebenfalls Zweite im Teamsprint.
«Kristina hat sich voll rehabilitiert und kann sich nun in Ruhe und konzentriert auf die WM im Februar vorbereiten», sagte Bundestrainer Detlef Uibel. In Paris ist Vogel als dreifache Weltmeisterin von 2014 die Gejagte. Vor allem der Sieg im Sprint freute Vogel. «Da ist ein großes Stück Genugtuung dabei», sagte die 24-Jährige. Vogel setzte sich mit 2:0-Läufen gegen die Russin Anastasia Voinova durch und nahm so erfolgreich Revanche für die Niederlage im EM-Finale. Voinova hatte im Oktober eine 18-monatige Siegesserie von Vogel beendet. «Ich habe mich durchgewühlt und mich in das Turnier reingesteigert», sagte Vogel nach dem zwölften Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Im Keirin am Sonntag musste Vogel nur die Chinesin Shuang Guo vorbeilassen.
In der Nationenwertung belegte Deutschland mit dreimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze den ersten Platz. Im Sprint der Männer gingen die deutschen Hoffnungen nicht ganz auf. Robert Förstemann aus Gera belegte Platz acht, Stefan Bötticher aus Chemnitz wurde Fünfter. Der Weltmeister von 2013 hielt sich zuvor aber im Keirin schadlos und siegte überlegen vor Fabian Puerta Zapata aus Kolumbien und Christos Volikakis aus Griechenland. «Ich habe gezeigt, dass ich in allen Disziplinen vorne mitfahren kann», sagte Bötticher, der auf drei WM-Starts in Frankreich hofft.
Eine Bronzemedaille holten im Zweier-Mannschaftsfahren die Berliner Henning Bommel und Theo Reinhardt. Die WM-Dritten von 2013 mussten nur Großbritannien und Neuseeland den Vortritt lassen. Der achte Platz in der Mannschaftsverfolgung war nach dem glänzenden Start in die Olympia-Qualifikation endgültig vergessen. «Wir liegen weiter voll auf Kurs Rio», sagte Reinhardt. «Wir wollen wieder Weltspitze sein. Da kann man drauf aufbauen.»
Der Olympia-Vierte Roger Kluge aus Cottbus blieb nach zweijähriger Nationalmannschafts-Pause im Omnium hinter den Erwartungen. «Ich hatte nach meiner Rennpause schon ein gutes Grundniveau, die Spitzen haben mir aber gefehlt. Ich hatte gehofft, ich bin schon weiter», sagte Kluge nach Platz 14. Der Olympia-Vierte von 2012 reiste von London aus direkt ins Team-Camp von IAM Cycling in die Schweiz. Anna Knauer aus Eichstädt belegte beim Sieg von Olympiasiegerin Laura Trott aus Großbritannien Rang zehn im Mehrkampf.
Bahnrad-Weltcup: Bötticher und Vogel sprinten zu Gold
Teamsprinter siegen beim Weltcup in London - Vogel/Welte gewinnen Silber