Saint-Quentin-en-Yvelines (rad-net) - Kirsten Wild ist neue Bahn-Europameisterin im Ausscheidungsfahren. Die 34-jährige Niederländerin siegte vor der Britin Katie Archibald und Laurie Berthon aus Frankreich - weniger als eine Woche nach ihrem zweiten Platz bei der Straßenweltmeisterschaft in Doha.
In diese war Wild als haushohe Favoritin gegangen und konnte, ähnlich wie Mark Cavendish bei den Männern, mit Silber nur mäßig zufrieden sein. Nun konnte sie gleich doppelt feiern: Zum einen ihren Sieg im Ausscheidungsfahren der Bahn-Europameisterschaften und zum anderen ihren 34. Geburtstag, für den sie sich insofern selbst beschenkt hat. «Ich hatte auf diesen Wettbewerb gehofft. Natürlich hatte ich kaum Zeit, um mich vorzubereiten. Ich bin Montag angekommen und habe am Dienstag auch kaum etwas getan. Ich war gespannt, wie es am ersten Tag laufen würde, aber es lief tatsächlich sehr gut», so Wild nach ihrem Titelgewinn.
Für Wild ist es der erste Bahn-EM-Titel seit 2013, als sie im Punktefahren siegte. Außerdem war sie 2015 Weltmeisterin im Scratch und verpasste in diesem Jahr knapp die Titelverteidigung, als sie Zweite hinter der Omnium-Olympiasiegerin Laura Trott wurde. Im Omnium wird Wild am Sonntag erstmals nach den neuen Änderungen des Weltradsportverbands (UCI) starten, die die Teildisziplinen Fliegende Runde, 500- und 1000-Meter-Zeitfahren sowie die Einzelverfolgung durch eine neue Massenstart-Disziplin ersetzt hat, das Tempo-Rennen. «Ich bin gespannt, wie das neue Omnium laufen wird, da es hier zum ersten Mal überhaupt ausgetragen wird. In jedem Fall habe ich einen Titel sicher und das ist alles, was für mich zählt», erklärte Wild weiter.
Beste Deutsche im Ausscheidungsfahren war die erst 19-jährige Michaela Ebert. Bei ihrem Debüt in der Elite-Klasse fuhr sie auf Platz Zehn und konnte damit einen gelungenen Einstand feiern.