Apeldoorn (rad-net) - Lea Sophie Friedrich hat sich zum vierten Mal in Folge zur Europameisterin im Keirin gekrönt. Das gelang noch keiner Frau zuvor. Bei den Titelkämpfen in Apeldoorn ließ sie der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance.
Friedrich hatte die zweite Startposition gezogen. Als das Derny drei Runden vor Schluss die Bahn verließ, orientierte sie sich nach einem Angriff der Französin Taky Marie Divine Kouamé nach vorne, setzte sich auf Platz eins und ließ sich von dort nicht mehr verdrängen. Vor Emma Finucane (Großbritannien) und Hetty van de Wouw (Niederlande) feierte sie einen klaren Sieg.
«Dieses Rennen war ein Kampf gegen mich selbst. Es war ein Rennen, wo ich an meine Grenzen gestoßen bin. Kein Sieg ist selbstverständlich. Unser Hauptziel bleiben die Olympischen Spiele im Sommer, und wir haben uns bei dieser EM nicht schlecht präsentiert», sagte die alte und neue Europameisterin nach dem Wettkampf. Geärgert hatte sich die Ausnahme-Athletin über die Kritik einiger deutscher Medien an ihrer Silbermedaille im Sprint, was als Niederlage beschrieben wurde. «Also diese Kritik brauche ich wirklich nicht. Wir geben immer unser Bestes», sagte sie und betonte noch einmal, dass sie stolz war, Silber gewonnen zu haben.
Emma Hinze gewann das Kleine Finale um Rang sieben ebenfalls deutlich. Maximilian Dörnbach war auch ins Kleine Keirin-Finale gekommen. Im Fotofinish belegte er den achten Platz. «Emma hat etwas ausprobiert, und es hat nicht geklappt. Max hatte einen sehr harten Lauf, da hat ihm hinten raus der Bums gefehlt», analysierte Bundestrainer Jan van Eijden die Halbfinals von Hinze und Dörnbach.
Im Zweiermannschaftsfahren belegten Franziska Brauße und Lea Lin Teutenberg den siebten Rang. Es gewannen die Französinnen Valentine Fortin/Marion Borras mit 60 Punkten nach einem taktisch cleveren Finale vor Lotte Kopecky/Katrijn De Clercq (41/Belgien) und Elisa Balsamo/Vittoria Guazzini (28/Italien). Im Punktefahren der Männer gab Benjamin Boos das Rennen vorzeitig auf, während Niklas Larsen aus Dänemark mit 66 Punkten vor Sebastian Mora Vedri (58/Spanien) und Oscar Nilsson-Julien (45/Frankreich) gewann.