Anadia (rad-net) - Zum vierten Mal in Folge ist Anadia Schauplatz der Bahn-Europameisterschaften der U23 und Junioren. Vom morgigen Dienstag an bis Sonntag werden die Deutschen bei den kontinentalen Titelkämpfen in Portugal um Medaillen kämpfen.
Vor allem die deutschen Sprinter sammelten dort in der Vergangenheit reichlich Medaillen: 2011 ging in Anadia der internationale Stern von Stefan Bötticher mit Siegen im Sprint, Keirin und Teamsprint auf. 2012 wiederholte der Chemnitzer seinen Hattrick. 2013 kehrte Erik Balzer aus Cottbus mit Gold, Silber und Bronze zurück. 2014 sollen Jan May (Kandel), Richard Asmuß (Elxleben), Maximilian Dörnbach (Wingerode) und Robert Kanter (Cottbus) für Medaillen sorgen.
Die größten Hoffnungen auf eine Medaille gibt es im Teamsprint, in dem Deutschland als Titelverteidiger an den Start geht. Gesetzt als Anfahrer scheint derzeit Richard Asmuß, für die Position drei plant U23-Bundestrainer Carsten Bergemann mit Maxmilian Dörnbach. Dazwischen sollen Jan May oder Robert Kanter das deutsche Trio in Fahrt bringen.
«Wir sollten die Erwartungen diesmal nicht zu hoch schrauben. Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft am Start. Stefan Bötticher und Max Niederlag, die eigentlich noch starten könnten, haben sich inzwischen in der Elite etabliert», sagt Bergemann. Zudem sei im U23-Bereich auch die Konkurrenz immer mal wieder für Überraschungen gut, betont Bergemann. Im 1000-Meter-Zeitfahren spekuliert der Dresdner mit einer Medaille durch Maximilian Dörnbach. Im Vorjahr gewann der 18-Jährige als Junior in Glasgow in 1:03,129 Minuten den WM-Titel.
Im Ausdauerbereich gilt das Augenmerk von Bundestrainer Sven Meyer vor allem dem Omnium. Zwar seien noch nicht alle Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt, trotzdem kehrt in Anadia Lucas Liß aus Unna in die Nationalmannschaft zurück und bestreitet den Sechskampf. Nach rund einem Jahr Bahn-Pause meldete sich der Europameister von 2012 und WM-Vierte von 2013 mit einem Sechskampf-Sieg in Dublin Mitte des Monats zurück. «Er ist derzeit der Sportler mit dem größten Potenzial. Und es geht jetzt um den Olympia-Startplatz, da braucht man starke Sportler», sagt Meyer.
Leon Rohde, Willi Willwohl (beide Cottbus), Marco Mathis (Tettnang), Domenic Weinstein (Villingen) und Sebastian Wotschke (Berlin) heißen die weiteren fünf deutschen Starter, mit denen Meyer die weiteren Wettbewerbe besetzt. Auf eine Formation für den Vierer hat er sich noch nicht abschließend festgelegt, peilt aber in Andia eine 4:09 Minuten an. «Ich denke, der Vierer spielt hier nicht so eine Rolle. In den anderen Disziplinen sind wir dafür nicht schlecht aufgestellt und peilen die eine oder andere Medaille an», so der Bundestrainer.
Bei den Frauen liegt der Fokus von Bundestrainer André Korff ebenfalls auf den olympischen Disziplinen. Im Omnium bekommt Anna Knauer aus Eichstädt ihre Chance. Im Vorjahr gewann die 19-Jährige in Glasgow den WM-Titel der Juniorinnen in dieser Disziplin. «Ich denke, sie bringt sehr gute Voraussetzungen mit. Sicher geht es aber bei den Frauen anders zur Sache. Mit einer Top-fünf-Platzierung wäre ich sehr zufrieden», sagte Korff. Medaillenambitionen hegt in der Einerverfolgung Mieke Kröger aus Bielefeld, die sich vor wenigen Tagen den EM-Titel im Zeitfahren auf der Straße in Nyon sichern konnte.
Der EM-Plan:
Dienstag, 22. Juli:
Mannschaftsverfolgung Frauen U23/Junioren
Einerverfolgung Männer U23/Juniorinnen
1000-Meter-Zeitfahren Männer U23/Teamsprint Junioren
Mittwoch, 23. Juli:
1000-Meter-Zeitfahren Junioren
Sprint Juniorinnen
Teamsprint Männer/Frauen U23
Mannschaftsverfolgung Männer U23/Juniorinnen
Einerverfolgung Frauen U23/Junioren
Donnerstag, 24. Juli:
Punktefahren Männer/Frauen U23/Junioren/Juniorinnen
500-Meter-Zeitfahren Juniorinnen
Freitag, 25. Juli:
Sprint Männer/Frauen U23/Junioren
Scratch Männer/Frauen U23/Junioren/Juniorinnen
Samstag, 26. Juli:
Omnium Männer U23/Junioren
500-Meter-Zeitfahren Frauen U23
Teamsprint Juniorinnen
Sonntag, 27. Juli:
Keirin Männer/Frauen U23/Junioren/Juniorinnen
Madison Männer U23/Junioren
Omnium Frauen U23/Juniorinnen