Berlin (rad-net) - Seit heute finden im Berliner Velodrom die Deutschen Bahnrad-Meisterschaften 2015 statt und die ersten sieben Meistertitel wurden vergeben. Zudem wurden in den Nachwuchsklassen drei neue deutsche Rekorde aufgestellt.
Domenic Weinstein (rad-net ROSE Team) ist alter und neuer Deutscher Meister in der Einerverfolgung. Im großen Finale ließ der 20-Jährige Leon R. Rohde (LKT Team Brandenburg) keine Chance und verteidigte seinen Titel in 4:21,991 Minuten mit rund 1,2 Sekunden Vorsprung. Rohde fuhr eine Zeit von 4:23,125 Minuten.
«Natürlich war die Titelverteidigung mein Ziel. Obwohl die Zeiten alle sehr schnell waren, bin ich einfach cool geblieben», sagte Weinstein, der seine persönliche Bestzeit im Velodrom um rund fünf Sekunden verbessern konnte. «Wir haben sehr viel in den letzten Wochen an der Position gearbeitet, das hat geholfen», sagte der 20-Jährige, der jetzt in zwei Wochen bei den deutschen Zeitfahr-Meisterschaften der U23 auf der Straße in Einhausen (26. Juni) ebenfalls wieder auf das Treppchen will. «Im Vorjahr war ich Dritter, auf das Podium sollte es also wieder gehen», sagte Weinstein.
Das kleine Finale um die Bronzemedaille entschied Sechstage-Spezialist Leif Lampater (Maloja-Pushbikers) für sich. Er verwies in 4:24,814 Minuten den Weltmeisterschafts-Sechsten Kersten Thiele (rad-net ROSE Team/4:25,567) auf Rang vier und wiederholte damit seinen dritten Platz aus dem Vorjahr und unterstrich damit einmal mehr seine hervorragenden Qualitäten auf der Bahn.
«Das war ein sehr, sehr starkes Turnier. So ein Niveau hatten wir lange nicht mehr», sagte Bundestrainer Sven Meyer, der in sein Lob die rad-net-ROSE-Fahrer Nils Schomber (Neuss/5./4:24,831) und Theo Reinhardt (Berlin/7./4:27,159) einschloss, die beide mit persönlichen Bestzeiten glänzten. «Wenn man bedenkt, dass wir keine spezielle Vorbereitung gemacht haben, sind die Zeiten sehr, sehr hoch zu bewerten und zeigen, dass wir mit einem sehr hohen Grundniveau aus dem Winter gekommen sind.»
Straßenprofi Roger Kluge (IAM) verpasste als Sechster der Qualifikation mit 4:25,513 Minuten Fahrzeit die Finalläufe, erfüllte aber die Kadernorm (4:29) und bleibt damit im Rennen um einen Olympia-Startplatz.
In der Einerverfolgung der Junioren führte kein Weg an Leo Appelt (RC Blau-Gelb v. 1927 Langenhagen) vorbei. Nachdem der 18-Jährige am Morgen schon einen neuen deutschen Junioren-Rekord (3:16,848) gefahren war, war er auch im Finale um Gold nicht zu schlagen und kam mit 3:16,877 Minuten Fahrzeit fast noch einmal an seinen Rekord heran. Damit verwies der Hannoveraner Richard Banusch (RSC Cottbus) klar auf den Silberrang, dieser benötigte 3:27,464 Minuten. Dritter wurde Bastian Flicke (PSV 1893 Forst/3:26,462) in einem engen Duell gegen Max Kanter (RSC Cottbus/3:26,886).
Rico Brückner (RSG Muldental Grimma) gewann die Einerverfolgung der männlichen Jugend U17. In 2:19,769 Minuten setzte er sich im großen Finale um den DM-Titel gegen Max Gehrmann (RSC Turbine Erfurt/2:21,163), der zum jüngeren U17-Jahrgang gehört, durch. Dritter wude Per Christian Münstermann (SG Radschläger 1970 Düsseldorf/2:21,780).
Im 1000-Meter-Zeitfahren der Junioren sicherte sich Moritz Meißner (RSC Cottbus) in 1:04,502 den DM-Titel. Er verwies Dominique René Anklam (Schweriner Sport Club/1:05,041) und Dirk Grottker (RC Friesenheim 1899/1:05,869) auf die weiteren Medaillenränge.
Bei den Juniorinnen setzte sich im 500-Meter-Zeitfahren Topfavoritin Emma Hinze (RSC Cottbus) durch und sorgte mit 35,349 Sekunden für einen neuen deutschen Juniorinnen-Rekord. Die zweitplatzierte Pauline Grabosch (RSV Osterweddingen) war aber in 35,447 Sekunden nicht viel langsamer und hatte zuerst einen neuen deutschen Rekord aufgestellt, ehe Hinze noch mal eine Schippe drauflegen konnte. Grabosch musste sich nur um eine Zehntelsekunde geschlagen geben. Michael Ebert (1. Vogtländischer RV Plauen) wies hingegen auf Rang drei rund drei Sekunden Rückstand zur Siegerin auf.
Auf die Jugend U17 suchte heute ihre Deutschen Meister im 500-Meter-Zeitfahren. Bei den Jungen gewann Timo Bichler vom RV Dudenhofen überlegen in 32,827 Sekunden - ebenfalls neuer deutscher Rekord. Marius Hannack (RSC Turbine Erfurt/34,397) und Sascha Deringer (RV Dudenhofen/34,418) belegten die Plätze zwei und drei.
Bei den Mädchen holte sich Lea Sophie Friedrich (RST Dassow) die Goldmedaille. Dabei begann der Wettkampf gar nicht so gut für sie: Nach einem Fehlstart musste sie als Letzte noch einmal antreten, war aber dadurch nicht weniger motiviert. In 37,092 Sekunden setzte Friedrich sich mit rund einer halben Sekunde Vorsprung vor Emma Götz (RV Elxleben/37,589) und Sarah Wolfer (RSG Zollern Alb '82/38,500) durch.
Junior Leo Appelt fährt neuen deutschen Verfolgungs-Rekord