Ans (dpa) - Zwei Jahre nach Alexander Winokurow hat wieder ein Radprofi aus Kasachstan den ältesten Klassiker der Welt gewonnen. Maxim Iglinski setzte sich in der 98. Auflage des letzten Frühjahrs-Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich durch.
Im Ziel nach 258 Kilometern hatte der Astana-Fahrer 21 Sekunden Vorsprung vor Vincenzo Ninali, der 19 Kilometer vor dem Ziel mit großer Vehemenz attackiert hatte. Der Italiener sah schon wie der sichere Sieger aus, aber auf der finalen Steigung auf die Cote de Saint Nicolas konnte ihn Iglinski im belgischen Industrie-Bezirk noch überholen.
49 Kilometer nach dem Start hatte sich eine zunächst sechs Fahrer starke Ausreißergruppe mit Simon Geschke (Argos-Shimao) gebildet. Geschke stürzte 90 Kilometer vor dem Ziel und schaffte danach nicht mehr den Anschluss. Der Rest der Ausreißer wurde bei kühler Witterung und Nieselregen vom ersten Teil des Fahrerfeldes mit Nibali an der Spitze erst 20 Kilometer vor Ans auf der vorletzten Steigung eingeholt. Sechs Kilometer vor dem Ziel hatte Nibali noch 46 Sekunden Vorsprung, musste dann aber seinem scharfen Tempo Tribut zollen und hatte dem überragenden Iglinski nichts mehr entgegenzusetzen.
Enttäuschend verlief die Vorstellung des Nissan-RadioShack-Kapitäns Andy Schleck (Sieger 2009), der für die neu gegründete Formation von Johan Bruyneel die Tour de France gewinnen soll. Auch sein Bruder Frank konnte sich nicht hervortun. Beide Luxemburger erreichten das Ziel im abgeschlagenen Hauptfeld. Der zweite große Verlierer war der einheimische Titelverteidiger Philippe Gilbert.
Bisher gab es 1979 durch Dietrich Thurau erst einen deutschen Sieg bei dem seit 1894 gefahrenen Rennen durch die Ardennen. Deutsche Profis spielten diesmal in der Endabrechnung keine Rolle.