Bremen (rad-net) - Aus Sponsorensicht ist der Radsport auch weiter interessant. Mit dieser Meinung hat Martin Mischel, Vorstand für Marketing und Vertrieb der Nordmilch und damit des Milram-Teamsponsors seiner Mannschaft und einer Sportart den Rücken gestärkt. Mischel äußerte sich gegenüber dem Branchendienst «Sponsors». In diesem Zusammenhang bezeichnete er es zwar als «mutige Entscheidung», in der momentanen Situation auf Radsport zu setzen, bestätigte aber, dass man als Sponsor vom Engagement beim Milram-Team bisher «ganz eindeutig profitiert» habe.
«Im Augenblick werden Sie sicherlich kaum jemanden finden, der den Mut hat, in den Radsport zu investieren», so Mischel. Aber auf der anderen Seite stehe im Vordergrund, einen guten Werbeeffekt zu erzielen. Für den Werbeeffekt, den ihm das Radsport-Engagement gesichert habe, hätte man auf herkömmlichem Wege zwischen 40 und 60 Millionen Euro aufwenden müssen, hat Mischel ausgerechnet. Insbesondere der Ausstieg der ARD aus der Live-Berichterstattung von der Tour de France ergebe aber auch für das Engagement des Unternehmens die Notwendigkeit, neu zu überlegen. «Das können wir aber erst in Anbetracht der Folgen im kommenden Jahr tun», so Mischel.
Gegenüber seinem Team setzt Mischel auf Aufkärung und Abschreckung: Man habe Verträge, «bei denen die Fahrer jede Seite zu unterzeichnen haben. Damit sie hinterher nicht sagen können, dass ihnen diese Klausel nicht bewusst war. Wer bei uns dopt, fliegt nicht nur umgehend raus, er sieht sich dann auch schmerzhaften Regressforderungen gegenüber», so der Marketing-Mann.
Gleichzeitig betonte er jedoch, dass es nicht damit getan sein, die Verantwortung bei den Athleten abzuladen. Vor allem die Rolle der Ärzte müsse noch kritischer beleuchtet werden. Das Verhalte einiger Ärzte löse bei ihm nicht nur Bedauern, sondern Wut aus, so Mischel.
Die Alleinstellung des Teams auf dem deutschen Markt bedeute für die Milram-Mannschaft nicht nur Risiko sondern auch Chance. «Wir erhalten als einziges deutsches Team nun mehr Gewicht im Radsport und können unsere Interessen noch deutlicher hervorheben», so Mischel. Grundsätzlich würde man aber natürlich davon profitieren, wenn es noch ein zwei weitere deutsche Profiteams gebe.