Rom (dpa) - Tour-de-France-Mitfavorit Alejandro Valverde scheint als nächster großer Radstar in den Strudel des spanischen Dopingskandals gerissen zu werden.
Die Guardia Civil habe gegenüber der französischen Sportzeitung «L'Equipe» bestätigt, dass der spanische Pro-Tour-Gesamtsieger von 2006 zu den Kunden des Dopingarztes aus Madrid zählte, berichtete das italienische Fernsehen.
Sieben beschlagnahmte Blutkonserven mit der Bezeichnung «18» und «Valv-Piti» seien eindeutig dem Fahrer des Caisse d'Epargne-Rennstalls zuzuordnen. Nach Laborberichten aus Barcelona sei in den Blutbeuteln Epo-Doping nachgewiesen worden.
Wie bei dem mittlerweile geständigen Ivan Basso benutzte Fuentes auch für Valverde als Decknamen den Namens seines Hundes, «Pitti». Valverde ist die große Radsporthoffnung Spaniens. Auf den Spanier werden nun die Ermittlungen der Sportjustiz zukommen. Sollten sich die Berichte bestätigen, erscheint sein Start bei der Frankreich- Rundfahrt als unwahrscheinlich.
Für den Italiener Basso und den ebenfalls geständigen Michele Scarponi forderte unterdessen die Antidopingkommission des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) eine vorläufige Sperre. Die Mitteilung wurde am 14. Mai dem Italienischen Radsportverband übergeben. Die Anklage im Dopingverfahren folgt in den nächsten Tagen.
Beide Radprofis hatten gestanden, ihr Blut beim spanischen Dopingarzt Fuentes deponiert zu haben. Basso betonte jedoch, Blutdoping nie angewandt zu haben. Beiden droht dennoch ein Sperre von zwei Jahren und in Italien ein Zivilprozess wegen des Verstoßes gegen das Antidopinggesetz.