Paris (dpa) - Neben Tour de France-Sieger Floyd Landis steht nun auch der Zweite der vorjährigen Frankreich-Rundfahrt, Oscar Pereiro, unter Doping-Verdacht.
Wie die französische Zeitung «Le Monde» in ihrer Internet-Ausgabe berichtete, wurde der Spanier nach der 14. und 16. Etappe des Rennens positiv auf Salbutamol getestet. Nach Angaben des Blattes habe der Internationale Radsport- Verband (UCI) dem Radprofi vom Team Caisse d'Espargne das Mittel zu therapeutischen Zwecken erlaubt und daher keine Maßnahmen gegen Pereiro ergriffen.
Die französische Anti-Doping-Agentur glaubt dagegen, diese Erlaubnis für Pereiro sei medizinisch nicht stichhaltig. «Le Monde» zufolge will sie den Fall untersuchen und ein Disziplinarverfahren einleiten, falls Pereiro bis zum kommenden Donnerstag keine medizinischen Gründe für die Einnahme des Mittels vorweisen kann.
Dem Fahrer soll die Einnahme bei den Etappen nach Gap am 17. Juli und La Toussuire am 19. Juli nachgewiesen worden sein. Salbutamol wird als Spray häufig gegen Asthma verwendet, steht aber bei Wettkämpfen auf der Liste verbotener Mittel. UCI-Präsident Pat McQuaid aus Irland wollte sich zu den Vorwürfen gegen Pereiro nicht äußern, stellte aber fest, dass es zwischen der UCI und der französischen Anti-Doping-Agentur «schon häufig unterschiedliche Auffassungen» gegeben habe.
Vor diesem Hintergrund hält die Ungewissheit um den Gewinner der Tour 2006 weiter an. Pereiro könnte zum Sieger erklärt werden, sofern dem ebenfalls positiv getesteten Landis der Titel aberkannt wird. Dem Amerikaner war nach der 17. Etappe Testosteron-Doping nachgewiesen worden. Als Dritter hatte der Deutsche Andreas Klöden die Frankreich-Rundfahrt des vergangenen Jahres beendet.