Köln (dpa) - Nach dem ehemaligen Telekom-Profi Bert Dietz hat auch dessen früherer Teamkollege Christian Henn eingestanden, in seiner Radsport-Laufbahn jahrelang das Blutdopingmittel EPO benutzt zu haben.
«Ich bin mitbetroffen», meinte Henn im «Kölner Stadt-Anzeiger». Der «Frankfurter Rundschau» sagte er, «dass das, was Bert Dietz gesagt hat, zum größten Teil der Wahrheit entspricht». Dietz hatte am Vorabend in der ARD-Sendung «Beckmann» Dopingmissbrauch zugegeben und dabei auch die Freiburger Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid belastet.
Henn sagte dem «Kölner Stadt-Anzeiger», der Doping-Missbrauch habe sich auf die Zeit von 1995 bis zu seinem Karriereende 1999 erstreckt. «Die Zeit war so, sonst hätte man nicht vernünftig mitfahren können. Es ging nur hopp oder top», meinte der heutige Sportliche Leiter beim Team Gerolsteiner. Er bezeichnete die Jahre als «die schlimmste Zeit meines Lebens». Danach sei ihm klar gewesen, so Henn in der «Frankfurter Rundschau», «wenn ich noch einmal im Radsport eine Tätigkeit aufnehme, dann nur ohne Doping». Laut «Kölner Stadt- Anzeiger» wollte Henn nur über sich reden und keine Angaben darüber machen, woher er EPO bekommen und wie er es sich zugeführt hatte.