Straßburg (dpa) - Trotz der Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS, den Rennstall «Astana-Würth» für die Tour de France zuzulassen, hoffen die Veranstalter weiter auf einen Startverzicht.
Damit könnte die Zahl der Tourteilnehmer, die von der Startrampe zum Prolog rollen, weiter schrumpfen. Tour-Direktor Christian Prudhomme sprach in Zusammenhang mit dem Vorgänger-Team von Liberty Seguros von «Indizien für organisiertes Doping». Er rechnet jetzt mit einer Entscheidung des Internationalen Radsportverbandes UCI.
«Fahrer aus dem Astana-Team stehen auf der Liste der spanischen Guardia Civil. Die Lizenzkommission hat dem neuen Astana-Team den ProTour-Status zuerkannt, weil die finanziellen Voraussetzungen stimmen. Ausdrücklich hat die UCI darauf hingewiesen, dass sie hinsichtlich der Beschuldigungen aus Spanien auf Fakten warte. Die liegen nun auch gegen Astana vor. Wir hoffen auf einen Ausschluss», sagte Toursprecher Philip Sudres der dpa. Auch Jörg Jaksche erscheint auf der «schwarzen Liste» der Guardia Civil. Der Ansbacher Radprofi hatte Straßburg wegen einer Magen- Darm-Infektion verlassen.
Der Manager des einstigen Liberty-Rennstalls, Manolo Saiz (Spanien), gilt als eine der drei Schlüsselfiguren der Affäre. Auf Initiative des Tour-Mitfavoriten Alexander Winokurow hatte sich die kasachische Regierung engagiert und die Finanzierung des Rennstalls kurzfristig und großzügig übernommen. Astana, ein Konsortium von fünf führenden Industrie-Unternehmen und der deutsche Co-Sponsor Würth führten die Geschäfte weiter. Der US-Versicherer Liberty Seguros hatte sich bereits im Mai nach Bekanntwerden der Affäre zurückgezogen.