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Alberto Contador kämpft sich beim Giro nach vorne.
27.05.2008 10:13
Astana: Contadors Sieg beim Giro fast sicher

Aprica (dpa) - Die Krimsekt-Korken knallen noch nicht im Hause Astana. «Das machen wir nur zu Geburtstagen», meinte der sportliche Leiter der Giro-Abteilung, Sean Yates.

Aber der Sieg bei der Italien- Rundfahrt durch den Tour-de-France-Sieger Alberto Contador aus Spanien ist dem kasachischen Team kaum noch aus der Hand zu nehmen. «Wir sind in einer sehr guten Position. Wir haben bereits das Rosa Trikot, wir haben ein starkes Team und wir arbeiten gut zusammen», sagte Yates. «Aber im Radsport kann man sich nie sicher sein», schränkte der britische Ex-Profi ein. Ein Körper sei keine Maschine.

Ein Auge wirft Yates vor allem auf die Bergetappen am Freitag und Samstag. Doch ist der Kurs gut kontrollierbar. Die Anstiege am Freitag kommen erst spät. Die Distanz ist nicht lang genug, um für große Zeitabstände sorgen zu können. Und am Samstag dürfte das Feld auf der langen Abfahrt vor Aprica wieder zusammenrollen.

Das Zeitfahren am Sonntag zum Giro-Abschluss birgt erst recht keine Gefahr für Contador. «Ich freue mich darauf. Der Kurs liegt mir. Wenn ich muss, kann ich dort einen Rückstand noch aufholen», gibt sich Contador selbst siegessicher. Der Spanier, dem der Weg zur Tour wegen des Astana-Banns in diesem Jahr versperrt ist, fühlt sich gut in Schuss. «Die ersten Tage des Giro waren schwer für mich. Auch die Dolomiten-Etappen haben wehgetan. Doch jetzt hat sich meine Form stabilisiert.»

Das Rosa Trikot ist Contador, der im Vorjahr in Verbindung mit dem Doping-Kartell Fuentes gebracht wurde, auf den Leib geschneidert. Zwar weist sein Tritt nicht jene Leichtigkeit wie bei seinem Toursieg vor zehn Monaten auf, souverän wirkte er an keinem einzigen Tag. Aber im Gegensatz zu seinen Kontrahenten ließ er selbst an schlechten Tagen nur wenige Sekunden Zeitverlust zu.

Auch den Kampf um die Führungsposition innerhalb des Astana-Teams, das erst eine Woche vor Giro-Beginn die Start-Zulassung erhielt, hat Contador entschieden. Der durch den Sieg bei der Romandie-Rundfahrt besser vorbereitet scheinende Andreas Klöden musste ebenso wie Kalifornien-Tour-Sieger Levi Leipheimer auf den Dolomiten-Etappen passen. «Beide haben sich vielleicht einen Tag lang über die fehlende Form geärgert. Aber jetzt ist auch ihre Stimmung wieder gut», hat Pressesprecher Philippe Maertens beobachtet.

Das Team Astana, ferngesteuert vom einstigen Lance Armstrong- Mentor Johan Bruyneel, funktioniert reibungslos. Für seinen Chef Yates ist Contador der beste Rennfahrer der Gegenwart. «Er ist ein natürliches Talent. Außerdem verfügt er über enorme Willenskraft. Er konzentriert sich 100 Prozent auf seine Arbeit. Alberto ist ein absoluter Profi», schwärmte Yates. Den Profibegriff im Radsport hatte in Deutschland einst Rudi Altig so beschrieben, als er sich gegen Dopingkontrollen wandte: «Wir sind Profis, keine Sportler.»


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