Rimini (dpa) - Die Staatsanwaltschaft in Rimini wird nach dem Tod des italienischen Radidols Marco Pantani gegen drei Dealer wegen Drogenverkaufs mit Todesfolge Anklage erheben. Staatsanwalt Paolo Gengarelli erklärte die Ermittlungen in Rimini für beendet.
Die Anklageerhebung gegen die drei Männer im Alter von 27, 29 und 31 Jahren sei reine Formsache, berichtete die «La Gazzetta dello Sport». Die drei Dealer haben nach Ansicht der Staatsanwaltschaft den Tour de France- und Giro dItalia-Sieger seit Dezember 2003 mit großen Mengen Kokain versorgt und ihm auch die tödliche letzte Dosis geliefert. Damit seien sie unmittelbar für Pantanis Tod verantwortlich.
«Die drei Dealer haben untereinander konkurriert und Pantani große Mengen von je 50 bis 70 Gramm Kokain geliefert», erklärte der Staatsanwalt. Das Rauschgift wurde in Neapel beschafft und nach Rimini geliefert, wohin sich der unter Depressionen leidende Radstar zurückgezogen hatte. Am 14. Februar war der von zahlreichen Dopinganschuldigungen zermürbte Pantani im Alter von 34 Jahren in einem Hotelzimmer tot aufgefunden worden. Als Todesursache stellten die Gerichtsmediziner eine Überdosis Kokain fest.
Die Polizei nahm daraufhin die Dealerszene in Rimini ins Visier. Neben den drei Dealern, die direkt für Pantanis Tod verantwortlich gemacht werden, hat die Staatsanwaltschaft zwei weitere Personen im Visier. Eine 30-jährige Tänzerin sowie ein 34-Jähriger Mann müssen sich im Fall Pantani ebenfalls wegen Drogenhandels verantworten. Ihnen wird jedoch kein Drogenhandel mit Todesfolge vorgeworfen.