Rhede (rad-net) - Andreas Klöden (Astana) hat das Rundstreckenrennen in Rhede gewonnen. Rund zwei Wochen nach dem Ausstieg seines Rennstalls Astana bei der Tour de France gewann der Radprofi die 16. Bitburger-City-Nacht.
Nach einem packenden Zweikampf kam Klöden rund 30 Meter vor Vorjahressieger Fabian Wegmann (Team Gerolsteiner) ins Ziel. Dritter auf dem 83 Kilometer langen Rundkurs wurde Marcel Sieberg (Team Milram).
Es war der erste Start von Klöden seit seinem unfreiwilligen Tour-Ausstieg. Er hatte eine Freigabe für das Rennen erhalten, obwohl Astana nach dem Doping-Fall um seinen Teamgefährten Alexander Winokurow keine ProTour-Veranstaltungen im August wahrnehmen will. Der Wahlschweizer Klöden freute sich kurz nach Mitternacht über den City-Nacht-Sieg. Schon 1999 war er als Jungprofi in Rhede gefahren: „Das hat hier wieder einmal richtig Spaß gemacht.“ Klöden genoss den Jubel der Fans nach all den Dopingdiskussionen während der Tour: „Die Stimmung war gut, und mal wieder mit Kollegen Rennen zu fahren, war eine tolle Sache.“ Für Rhede hatte sein Rennstall ihm eine Startsondergenehmigung erteilt. Ob er weitere Einzelrennen bestreiten dürfe? „Keine Ahnung. Das muss erst mit Astana abgesprochen werden. Die Moral ist auf jeden Fall am Boden.“
Als Mitglied einer sechsköpfigen Ausreißergruppe, die sich etwa 15 Kilometer vor dem Ziel vom Hauptfeld abgesetzt hatte, bewies Klöden am Ende das größte Stehvermögen. Einzig Wegmann konnte lange Zeit mithalten, seinem starken Widersacher am Ende aber nicht mehr folgen. «Angesichts der guten Stimmung in Rhede fällt es mir noch schwerer, momentan keine Rennen fahren zu dürfen», sagte Klöden.
Zuvor beim Dernyrennen hatte Favorit Bruno Risi mit Schrittmacher Christian Dippel gewonnen. Ein Ausscheidungsrennen („Kampf der Sprinter“) entschied der Tscheche Petr Pucelik (Autozentrum Ebber-Kia) vor Andreas Beikirch und Richard Faltus (beide Team Sparkasse) für sich.
Bei der Premiere des Damenrennens dominierten die starke Italienerinnen vom Team Minikine Seue Italia Gysko, die sich Rang eins (Rochelle Gichore) und drei (Ecodie Touffet) sicherten. Lediglich die zweifache Europameister Charlotte Becker vom Team Nürnberger setzte sich mit Sara Carigan (Nationalmannschaft Australiens) zur Wehr und wurde Zweite; Platz vier ging an Olympia-Siegerin Carigan.