Nancy (dpa) - Bei der Rennfahrer-Prominenz der früheren Jahre kommt Jan Ullrich nicht an. Nach der öffentlichen Kritik von Eddy Merckx attackierte auch Ex-Weltmeister Rudi Altig den 31-jährigen T-Mobile-Kapitän.
«Im Kopf muss er wirklich wollen, Armstrong zu bezwingen, sein Körper kann das. Nach der Höchststrafe der ersten Etappe muss er attackieren, sich schinden», riet der Altmeister und ehemalige Gewinner des Grünen Trikots, der die Tour als Co-Kommentator der ARD begleitet.
«Die Ullrich-Entschuldigungen langweilen mich. Man wartet und wartet. Im vorigen Jahr gewann er die Tour de Suisse, in diesem Jahr hat er sie in den Bergen verloren und sein Umfeld erklärt, er sei stärker denn je. Er verdient 250 000 Euro im Monat und gibt dem Radsport nichts Großes zurück», wetterte der 68-Jährige.
Die Kritik sei als Anstoß gedacht. «Ich mag Jan. Man traut sich ja kaum etwas zu sagen. Ich will, dass er endlich seine Kapazitäten ausschöpft. Er kann Armstrong schlagen. Im Mannschaftszeitfahren waren er und sein Team sehr stark», meinte Altig. «Man muss nicht alles kommentieren», reagierte T-Mobile-Sprecher Christian Frommert gelassen auf die Anwürfe.