Erfurt (dpa) - Rudi Altig hat den Rücktritt des umstrittenen Sportdirektors Burckhard Bremer von seinem Posten beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gefordert.
Der Weltmeister von 1966 und vielfache Tour-de-France-Starter sagte im Interview mit der in Erfurt erscheinenden «Thüringer Allgemeine»: «Es wäre ein Armutszeugnis, ihn im Amt zu lassen, nur weil es arbeitsrechtliche Barrieren gebe. Wenn Bremer der Rücktritt von den Landesverbänden schon nahe gelegt wird, sollte er das auch akzeptieren.»
Bremer war im Verband in die Kritik geraten, weil er nach Auffassung der zurückgetretenen Präsidentin Sylvia Schenk einen Dopingverdacht vertuscht hatte. Zudem war die Rolle des Berliners in der Affäre um die Thüringer Radrebellen bei der WM in Stuttgart 2003 umstritten. Altig bezeichnete den damaligen Eklat als die schwächste Stunde, die eine BDR-Spitze je hatte. Der früheren Präsidentin Schenk, die nach einem Machtkampf mit Bremer zurückgetreten war, warf Altig vor, eine schwache Führungspersönlichkeit gewesen zu sein. Dass sich der BDR nicht genügend für eine Nominierung des Bahnverfolgers Daniel Becke (Erfurt) für Athen stark gemacht hatte, nannte Altig einen großen Fehler.
Einen konkreten Wunschkandidaten für die neue BDR-Spitze hat Altig nicht. «Aber es sollten jüngere Personen sein, vielleicht ehemalige Profis, die Ahnung haben und den Radsport nicht nur vom Papier her kennen», sagte der 67-Jährige.