Madrid (rad-net) - Die Neuwahlen des Radsport-Weltverbands UCI werden an diesem Freitag wie geplant in Madrid stattfinden. Verschiedene Versuche von oppositionellen Parteien, den Ablauf des 174. UCI-Kongresses auf juristischem Weg zu verändern, sind von unabhängigen Instanzen abgewiesen worden.
Am Mittwoch abend schloss sich die Ethik-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) dem Urteil der Ethik-Kommission der UCI an, dass dem Radsport-Weltverband keinerlei schuldhaftes Verhalten nachzuweisen sei. Zuvor hatte bereits ein Schweizer Gericht die Einlassung des spanischen Radsport-Verbandes abgelehnt, die UCI-Wahlen wegen Parteilichkeit des amtierenden Präsidenten Hein Verbruggen von einem neutralen Schiedsrichter leiten zu lassen.
In der Urteilsbegründung der IOC-Ethik-Kommission heisst es: „Die Kläger konnten nicht den Nachweis erbringen, dass die UCI und ihr Präsident Hein Verbruggen die in der Olympischen Charta verankerten ethischen Grundsätze in irgendeiner Form verletzt haben.“
Die Klagen waren von Sarshan Singh (Malaysia), Sylvia Schenk (Frankfurt) und dem spanischen Radsportverband eingereicht worden. Ihr Vorwurf lautete auf einseitige Begünstigung des Iren Pat McQuaid in seiner Kandidatur für die Nachfolge Verbruggens.
Sylvia Schenk, als BDR-Präsidentin vorzeitig von Rudolf Scharping abgelöst, verliert nach den Neuwahlen am Feitag ihren Platz im UCI-Direktionskomitee an den Scharping-Stellvertreter Fritz Ramseier. Sie hatte ihren persönlichen Kleinkrieg gegen Verbruggen ohne jegliche Rückendeckung seitens des BDR betrieben. Der Malaysier Singh verfolgte als Gegenkandidat von McQuaid ebenso eigene Interessen wie der spanische Verband, der Gregorio Moreno zur Präsidentenwahl vorgeschlagen hatte.
Die insbesondere von Sylvia Schenk verbeiteten Gerüchte, die UCI könnte wegen wachsender Opposition eine Verschiebung der Neuwahlen anstreben, erwiesen sich als gegenstandslos. Der 174. UCI-Kongress wird am Freitag im Madrider Hotel Melia Castilla unter Leitung des amtierenden Präsidenten Hein Verbruggen sein neues Direktorium wählen.