Voroklini (rad-net) - Sabine Spitz heißt die Siegerin der dritten Etappe des 20. Afxentia Etappenrennens auf Zypern. In Lythrodontas erreichte Spitz das Ziel mit 1:06 Minuten Vorsprung auf Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC), die jetzt das Gelbe Trikot trägt, weil Elisabeth Brandau zehn Kilometer vor dem Ziel der 50 Kilometer Defekt erlitt. Bei den Herren wurde beim Sieg des Italieners Luca Braidot ein 14. Platz von Moritz Milatz notiert.
Dritte Etappe, dritter Sieg einer deutschen Bikerin. Allerdings wurde das Klassement ein wenig durcheinander gewürfelt. Sabine Spitz, die am Freitag durch einen Plattfuß alle Chancen auf den Gesamtsieg verlor, zeigte auf den 50 Kilometern mit Start und Ziel in Lythrodontas was ihre Form wert ist und katapultierte sich damit in der Gesamtwertung von Platz 18 auf vier nach vorne.
Sie und Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) setzten sich von Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) im langen Singletrail hinauf zum Kionia Picknick-Areal ab. Oben hatte Brandau zwar 15 Sekunden Vorsprung, doch im Downhill konnte Spitz wieder aufschließen.
Gemeinsam passierte das deutsche Duo die dritte und letzte Verpflegungszone. Doch einige Kilometer später, als sie das Kloster Profitis-Elias passierten und in einen Downhill gingen, da erwischte es Elisabeth Brandau. Die Dame in Gelb verlor Luft aus dem hinteren Reifen. Und damit auch alle Aussichten auf den Gesamtsieg beim Afxentia Etappenrennen.
«Ich habe angehalten und gehofft, dass die Latexmilch abdichtet, weil der Schlitz relativ klein war. Aber dann hat es weiter gepfiffen. Ich versuchte es mit der Maxalami abzudichten, aber das Loch war zu klein. Deshalb musste ich den Schlauch wechseln, dann ist aber der Reifen zusammengeklebt, ich konnte nicht richtig pumpen», erzählte sie und schüttelte den Kopf. Als 23. büßte sie 14:43 Minuten ein und fiel auf Platz elf zurück.
So war der Weg frei für den ersten MTB-Saison-Sieg für Sabine Spitz. «Es ist schön so zurückzukommen. Der Defekt gestern war schon ärgerlich, zumal es gut ging. Im Singletrail-Uphill habe ich mich heute gut gefühlt und war nicht am Limit. Den Downhill bin ich schön, regenerativ runter gefahren. Ich wollte nicht Kopf und Kragen riskieren, sondern mich erholen. Das ist auch aufgegangen. Morgen werde ich versuchen so viel wie möglich Plätze gut zu machen, um so viel wie möglich Punkte mitzunehmen», erklärte Sabine Spitz, die mit 8:21 Minuten Rückstand jetzt auf Rang vier liegt.
Adelheid Morath setzt um, was sie bei René Schmidt gelernt hat
Ganz vorne steht jetzt Adelheid Morath. Die 31-Jährige kam mit 1:06 Minuten Rückstand als Zweite ins Ziel, litt aber ein wenig an ihren Verletzungen vom gestrigen Sturz. «Ich hatte Schmerzen beim Druck geben aufs Pedal», erklärte die neue Trägerin des Gelben Trikots. «Ich bin meinen eigenen Rhythmus gefahren und im Downhill habe ich versucht umzusetzen, was ich von unserem Technik-Coach René Schmidt gelernt habe», erklärte sie grinsend. «Noch ein Tag, ich hoffe, ich komme morgen gut durch.»
Mit 2:55 Minuten Vorsprung auf Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) geht Morath ins abschließende Cross-Country-Rennen. Der Norwegerin gelang ihrerseits zum ersten Mal der Sprung aufs Podest, zehn Sekunden hinter Morath.
Grobert und Rieder auf Platz sieben und acht in die Schlussetappe
Helen Grobert (Ghost Factory Racing) kam als Achte ins Ziel (+7:21). Die Deutsche Meisterin lag in der Verfolgergruppe, rutschte aber in der ersten Kurve des langen Downhills weg und stürzte schmerzhaft auf die linke Seite. «Eigentlich ging es super. Ich hatte einen schönen Rhythmus und konnte aktiv fahren. Nach dem Sturz hatte ich ein wenig Probleme bergab, konnte aber noch mal zu meiner Gruppe auffahren und vorbei gehen. Mit Platz acht bin ich schon sehr zufrieden», erklärte Grobert, die sich mit Eva Lechner (Colnago-Südtirol) von der Gruppe absetzen konnte und jetzt in Gesamtwertung auf Rang sieben liegt (+12:06).
Eine Position dahinter geht Nadine Rieder in das abschließende Cross-Country-Rennen. Die AMG-Rotwild-Fahrerin wurde 13. (+8:12). «Vom Gefühl her ging es eigentlich besser als gestern, auch wenn das Resultat nicht so gut ist. Das ist mir im Prinzip zur Zeit auch wichtiger», meinte Rieder. «Ich konnte konstant mein Tempo fahren.»
Herren: Milatz fehlt noch die Rennhärte
Moritz Milatz erreichte das Ziel in Lythrodontas mit 3:43 Minuten Rückstand als 14., seinem bisher besten Resultat. Bis zum Single-Trail-Anstieg war der Freiburger in der Spitzengruppe. «Bis dahin lief es auch ganz gut, aber gegen Ende dann nicht mehr. Im Downhill muss ich mich ans neue Bike erst gewöhnen und die Rennhärte fehlt mir natürlich auch noch», so Milatz, der sich in der Gesamtwertung auf Platz 18 (+7:17) verbesserte, einen Rang vor seinem Kreidler-Teamkollegen Markus Bauer (+9:07). Der stürzte heftig und wurde 24. (+4:54). «Das ist halt Rennen fahren. Eigentlich ging es sonst ganz gut heute», meinte Bauer.
Max Holz (CEP Racing Team) zeigte sich weiter verbessert und erreichte das Ziel auf einem für ihn starken 28. Platz (+7:52), zwischen den beiden ehemaligen U23-Weltmeistern Thomas Litscher und Ondrej Cink (beide Multivan-Merida), die sich nach einer Krankheit allerdings nicht auf der Höhe befinden. Holz verbesserte sich von Platz 40 auf 31 und ist auf dem besten Wege einige, der angepeilten Weltranglistenpunkte zu holen.
Bei Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) stand ein 30. Rang zu Buche (+7:55), direkt vor Benjamin Sonntag (ClifBar, +8:23).
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) kam erneut weit abgeschlagen ins Ziel. Wie schon am Freitag erlitt der Deutsche Meister einen Defekt. «Es ist schwer zu sagen es geht besser, wenn man nicht vorne dabei ist, aber es hat sich tatsächlich besser angefühlt heute», so Fumic, der als 64. ins Ziel kam (+19:19).
Im Kampf um den Sieg brachte auch bei den Herren der sieben Kilometer lange Single-Trail-Anstieg zum Kionia Picknick-Place, der eine Vorentscheidung brachte. Fabian Giger machte das Tempo und öffnete eine Lücke. Luca Braidot machte sich auf die Verfolgung und gemeinsam erreichten sie den höchsten Punkt, von wo aus es nach einer kurzen Asphalt-Passage in einen gut fünf Kilometer langen, neuen Single-Trail-Downhill ging.
Luca Braidot versuchte sich abzusetzen, kam auch mit zwölf Sekunden Vorsprung unten an der dritten Verpflegungszone an, doch Fabian Giger konnte die Lücke wieder schließen. Die verbleibenden rund 13 Kilometer profitierte das Duo vom Teamwork und konnte seinen Vorsprung ausbauen. Giger überließ Braidot den Etappensieg und streifte sich selbst das Gelbe Trikot über. Nach 2:00:51 Stunden überquerten sie die Ziellinie in Lythrodontas in der gleichen Sekunde.
Im Blick auf die Gesamtwertung, geht Giger mit einem Vorsprung von 37 Sekunden auf Braidot in die letzte Etappe. Grant Ferguson (CST Superior Brentjens) rutschte von Position eins auf drei zurück (+1:37). Der Brite kam in der Verfolgergruppe an zehnter Position ins Ziel, 1:41 Minuten zurück. Mathieu van der Poel ist jetzt Gesamt-Vierter, 1:48 Minuten zurück, elf Sekunden vor Bartlomiej Wawak.