Doha (rad-net) - Pascal Ackermann ist U23-Vizeweltmeister. In einem knappen Sprint musste sich der 22-Jährige nur dem Norweger Kristoffer Halvorsen geschlagen geben. Dritter wurde der Italiener Jakub Mareczko. Mit Phil Bauhaus als Vierter verpasste ein weiterer Deutscher das Podest knapp.
«Sie haben ein perfektes Rennen gefahren», lobte Bundestrainer Ralf Grabsch das Quintett und zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. «Platz zwei und vier sind ein hervorragendes Ergebnis. Es war ein erfolgreicher Renntag,» sagte Grabsch.
Die deutsche Nationalmannschaft um Maximilian Schachmann, Lennard Kämna und den U23-Weltmeister im Zeitfahren, Marco Mathis, hatte Ackermann den Sprint mustergültig angezogen, während Phil Bauhaus auf eigene Rechnung fuhr. Sieben Kilometer vor dem Ziel hatte man sich zusammen mit den Franzosen an die Spitze des Feldes gesetzt und das Tempo hochgehalten. Als noch 200 Meter zu fahren waren, war es schließlich Ackermann, der den Sprint eröffnete, doch auf den letzten Metern konnte Halvorsen noch einmal einen Tick zulegen und zog knapp an dem Deutschen U23-Meister vorbei.
«Es war ein schweres Rennen mit vielen Kurven, nach denen man immer wieder schnell antreten musste», sagte Ackermann, der im Finale «nervös» war. «Der Sprint war für mich etwas zu lang und zudem noch bergauf. Ein bisschen ärgere ich mich schon über Silber, aber es ist okay für mich. Halvorsen war der stärkste heute und ist der richtige Gewinner. Klar war ich anfangs ein bisschen enttäuscht, nicht gewonnen zu haben. Ich hätte vielleicht noch ein wenig warten sollen. Trotzdem: Es war ein Traumfinale mit einer Mannschaft, auf die man sich 100-prozentig verlassen kann. Diese Silbermedaille ist ein schöner Abschluss meiner letzten Saison als U23-Fahrer.» Das bestätigte auch Marco Mathis: «Unsere Taktik ist voll aufgegangen. Wir sind ein Superfinale gefahren und gegen die ebenfalls sehr starken Norweger zu verlieren ist keine Schande. Es war die perfekte Taktik unseres Trainers Ralf Grabsch.»
«Das Rennen verlief optimal, so wie wir es vorher abgesprochen hatten. Wir hatten es zu jeder Zeit unter Kontrolle. Im Finale haben wir uns optimal zusammengefunden und Pascal und Phil eine gute Ausgangslage verschafft», sagte Schachmann. Und Kämna fügte an: «Es war heiß, es war hektisch, es war anstrengend. Aber es hat jede Menge Spaß gemacht. So optimal sind wir noch nie ein Finale gefahren.»
Das Rennen wurde lange von neun Ausreißern bestimmt. Direkt nach dem Start hatten Pascal Eenkhoorn (Niederlande), Amnauel Gebrezgabihier (Eritrea) und Nuno Bico (Portugal) aus dem Feld abgesetzt. Rund 15 Kilometer später erhielten sie Gesellschaft von Patrick Müller (Schweiz) und Bryan Gomez (Kolumbien). Nach rund 45 Kilometern stürzte Bico kurz nach Zieldurchfahrt, doch schaffte wieder den Anschluss. Kurz darauf komplettierten Michael O'Loughlin (Irland), Jean Claude Uwizeye (Ruanda), Mahdi Rajabikaboodcheshmeh (Iran) und Gregory Daniel (USA) die neun Mann starke Gruppe, die erst zehn Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde.
Die Spitzengruppe hatte einen maximalen Vorsprung von rund drei Minuten. Als 30 Kilometer vor dem Ziel zunächst Gebrezgabihier wegen Krämpfen abfiel und kurze Zeit später auch Gomez die Segel streichen musste, verringerte sich die Distanz zum Feld rapide, nachdem in diesem inzwischen auch die Sprinterteams die Nachführarbeit aufgenommen hatten.
«Beide Medaillengewinner, Weltmeister Marco Mathis und der heutige Vize-Weltmeister Pascal Ackermann fahren für das rad-net ROSE-Team. Das zeigt, dass sich das, was der Verband hier aufgebaut hat, mehr als bezahlt gemacht hat. Innerhalb von vier Jahren seit der Gründung ist es uns gemeinsam mit dem Team gelungen, im Bahn-Ausdauerbereich den Anschluss an die Weltspitze herzustellen und im Straßenbereich unsere Sportler so zu fördern und zu entwickelt, dass sie auch hier Weltklasse-Leistungen abrufen können», so BDR-Sportdirektor Patrick Moster.
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