Kitzbühel (dpa) - Die 3. Etappe der Österreich-Rundfahrt wird als Kapitel der Irrungen mit einem falschen Tagessieger in die Geschichte der Rad-Tour eingehen.
Zum Gewinner wurde nach 179 Kilometern von Lienz nach Kitzbühel der Niederländer Marten den Bakker erklärt, weil der als erster über den Zielstrich gefahrene Italiener Giuseppe Palumbo mit drei weiteren Akteuren auf den letzten Metern fehlgeleitet worden war. Die Spitze in der Gesamtwertung verteidigte der Spanier Juan Miguel Mercado.
So ein kurioses Finale hat ein Etappenrennen wohl noch nie erlebt: Schon im Zentrum von Kitzbühel wurde die sechsköpfige Spitzengruppe vor der Zielkurve in eine falsche Straße geleitet. Nur den Bakker und der Pole Przemyslaw Niemec drehten um und kehrten auf die Rennstrecke zurück. Die anderen Vier fuhren arglos weiter und standen wenige Meter vor dem Ziel an einem Absperrgitter. Kurzerhand kletterten sie über das Hindernis und setzten ihren Zielspurt fort. Diesen Coup ließ die Rennleitung aber nicht durchgehen und distanzierte die «Hindernisläufer» hinter die Radfahrer.
Schon kurz nach dem Start hatte sich eine Spitzengruppe gebildet, von denen sechs Fahrer bis in die Straßen von Kitzbühel kamen. Dort wurden die ersten vier Sportler fehlgeleitet, nur den Bakker und Niemec, der als Zweiter gewertet wurde, blieben auf dem richtigen Kurs. Der zuerst als Sieger gefeierte Palumbo wurde an die dritte Stelle gereiht.
Erneut keine Chance auf den Tagessieg hatte T-Mobile-Sprinter Erik Zabel (Unna), der den Sprung in die Spitze verpasste und mit zweieinhalb Minuten Rückstand mit dem Hauptfeld ins Ziel rollte. Als vierte Etappe steht ein zehn Kilometer langes Bergzeitfahren auf das Kitzbüheler Horn auf dem Plan.