Wien (dpa) - Der österreichische Radsportverband (ÖRV) hat ein vom Sportausschuss der Wiener Bundesregierung beschlossenes Anti-Doping-Gesetz begrüßt. Für den Radsport könne dies jedoch nur «ein erster Schritt von vielen sein», meinte ÖRV-Präsident Otto Flum.
Er forderte jedoch gleichzeitig, die in dem Gesetz geplante Ermittlung und Bestrafung von Dealern von unerlaubten Doping-Mitteln auch auf die Sportler auszudehnen. «Aus unserer Sicht gilt es jedoch auch ganz klar festzuhalten, dass erwachsene Athleten nicht wie Unmündige zu behandeln sind, die strafrechtlich keine Konsequenzen zu befürchten haben.»
Auch der österreichische Radsport ist in der Vergangenheit immer wieder von Doping-Fällen betroffen gewesen. Zuletzt wurde im September 2006 bei der Radweltmeisterschaft in Salzburg der junge Rennfahrer des U-23 Teams, Marco Oreggia, im Trainingslager positiv getestet. Zwei weitere Fahrer hatten sich nach Ankündigung der Tests unerlaubt aus dem Teamcamp entfernt und wurden daraufhin aus dem WM- Kader ausgeschlossen.
Dazu meinte ÖRV-Chef Flum, nur «klare Richtlinien, Maßnahmen, Strafen und Sanktionen» könnten zu einer Gesundung des (Rad)-Sports beitragen. Österreich müsse eine Vorreiterrolle im internationalen Anti-Doping-Kampf übernehmen. «Wir dürfen nicht in den Fehler verfallen, unsere Entscheidungen vom Ausgang langwieriger internationaler Abläufe abhängig zu machen», sagte Flum.