Gent (rad-net) - Fabian Cancellara wurde am vergangenen Samstag von über 6000 Fans in den Ruhestand verabschiedet. Im Kuipke-Velodrom von Gent (Belgien), wo ab morgen auch das Sechstagerennen ausgetragen wird, fand seine Abschiedsgala «Ciao Fabian» statt.
Cancellara hatte sich offiziell aus dem Profiradsport bereits im vergangenen Monat bei der Japan Cup-Kriterium zurückgezogen, aber im Kuipke streifte sich der 35-jährige Schweizer noch einmal das Renntrikot über. Er trat noch einmal in einem zwei Kilometer langen Einerverfolgungs-Showrennen gegen Rennfahrer-Kollegen wie Bradley Wiggins, Iljo Keisse, Filippo Pozzato, Fränk Schleck und Sep Vanmarcke an. Tags zuvor hatte Cancellara schon sein neues Buch in Antwerpen vorgestellt.
Belgien gilt als die «zweite Heimat» Fabian Cancellaras. «Spartacus» wurde dort durch seine herausragenden Siege bekannt. In seinem Palmares stehen unter anderem dreimal die belgischen Klassiker Flandern-Rundfahrt und E3-Harelbeke sowie Paris-Roubaix, das direkt hinter der belgisch-französischen Grenze endet.
Seinen letzten Sieg fuhr Cancellara bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ein, dort holte er die Goldmedaille im Einzelzeitfahren, seine insgesamt dritte olympische Medaille, nachdem er in Peking 2008 schon Gold im Zeitfahren und Silber im Straßenrennen geholt hatte. Bei Zeitfahr-Weltmeisterschaften stand Cancellara auch siebenmal auf dem Podest - viermal sogar ganz oben, dekoriert mit dem Regenbogentrikot des Weltmeisters und der Goldmedaille.
Vor einigen Tagen hatte Cancellara in einem Interview mit Cyclingnews gesagt, er habe bereits mit seiner aktiven Laufbahn abgeschlossen. «Seit Olympia bin ich fertig. Ich fühle mich irgendwie schon als Ex-Rennfahrer. [...] Es fühlt sich so an, als sei dort schon eine Barriere oder Lücke zwischen mir und Rennenfahren.» Vor der Zukunft habe er aber keine Angst: «Dinge werden sich für mich jetzt ändern, aber ich bin nicht besorgt. Ich bin darauf vorbereitet. Ich weiß, dass meine Zukunft in meinen Händen liegt. Es ist an mir, neu zu starten und eine Basis für meine nächste Karriere aufzubauen.»