Berlin (dpa) - Die Etappenorte Karlsruhe und Pforzheim rüsten für die Tour de France. Die beiden Städte in Baden-Württemberg sind am 8. und 9. Juli zum zweiten Mal nach 1987 Gastgeber für das bedeutendste Radsport-Ereignis der Welt.
Das lassen sich das Etappenziel Karlsruhe und der Startort Pforzheim einiges kosten. «Der Haushalt sieht dafür einen Etat von rund 500 000 Euro vor», sagte der Karlsruher Oberbürgermeister Heinz Fenrich auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin. Eine rund 100 000 Euro tiefere Summe nannte die Pforzheimer Oberbürgermeisterin Christel Augenstein. Sponsoren sollen für die Kosten aufkommen.
Die «Umwegrentabilität» (Fenrich) dieses Ereignisses verspricht ein Vielfaches der Investitionen. Der Tour-de-France-Besuch hätte der Wirtschaft Saarbrückens 2002 nach den Worten des Karlsruher Stadtoberhaupts «zwölf Millionen Euro» gebracht. Beide Städte planen im Rahmen der Etappen große Stadtfeste mit kulturellem Programm.
Die Société du Tour de France kassiert an Gebühren für den Start 76 000 Euro, das doppelte für die Vergabe der Zielankunft. Die Rechnung der deutschen Tour-Gastgeber gehe laut Christel Augenstein nur auf, wenn die Polizei wie erwartet ihre Dienste kostenlos zur Verfügung stellt: «Andernfalls wäre unser Etat gesprengt.»
Der sechsfache Toursieger Lance Armstrong ist auch in diesem Jahr für Ex-Sprinter Marcel Wüst der große Favorit. «Er wird kurz vor der Tour einen Leistungstest absolvieren und die Werte mit den Vorjahren vergleichen. Wenn sie vielversprechend sind, wird er starten und nur schwer zu schlagen sein. Aber Lance weiß auch, dass er mehr zu verlieren, als zu gewinnen hat. Obwohl er seine Teilnahme verkündete, bin ich nicht 100 prozentig sicher, ob er antritt», sagte Wüst, der mit Armstrong befreundet ist.
Skeptisch bezüglich eines Armstrong-Starts bei der Tour hat sich auch der Berliner Radprofi Jens Voigt geäußert. «Er hat die Tour sechs Mal gewonnen, er steht ganz alleine auf dem Olymp des Radsports. Er kann jetzt nur noch verlieren», erklärte er in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».