Charleroi (dpa) - Die Organisatoren der Tour de France wollen rund 180 Urin-Kontrollen während der gesamten Rundfahrt vornehmen. Pro Tag werden sechs bis acht Fahrer nach der Ziel-Durchfahrt ins Wohnmobil mit der Aufschrift «Control Anti-Dopage» gebeten.
Der Tagessieger, der Träger des Gelben, Grünen und des Bergtrikots, sowie meistens drei geloste Fahrer müssen zum Test. Die Proben gehen mit dem Flugzeug nach Paris, wo die Analysen im Institut Chatenay-Malabry vorgenommen werden. Kostenpunkt pro Probe: 400 Euro. Zusätzlich zu den obligatorischen Urin-Kontrollen führen Ärzte des Weltverbandes UCI unangemeldete Blut-Tests durch.
Jésus Losa, der Team-Arzt des Tour-Teilnehmers Euskaltel ist von seinem Team entlassen worden. Er habe dem Zeitfahr-Weltmeister und letztjährigen Zeitfahr-Sieger bei der Tour, David Millar, eine «Kur» mit dem Blut-Doping-Mittel EPO verordnet, meldete die «L'Equipe». Millar aus dem Skandal-Team Cofidis, das bei der Tour dabei ist, obwohl die Polizei seit Jahresbeginn wegen Doping-Verdachts ermittelt, hatte im Polizei-Verhör gestanden, das verbotene EPO zu benutzen. Dem Schotten war der Tourstart verweigert worden.