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Marcel Kittel will wie schon 2013 auch im kommenden Jahr bei der Tour de France für Furore sorgen. Foto: Yoan Valat
23.10.2013 13:56
101. Tour mit fünf Bergankünften und einem Zeitfahren - Kittel will zum Auftakt wieder Gelb

Berlin (dpa) - Die 101. Tour de France beginnt am 5. Juli 2014 so ganz nach dem Geschmack des diesjährigen Spinter-Königs Marcel Kittel - mit einer Flachetappe in England.

«Ich freue mich auf den Start in Leeds. Mein Auftakterfolg in diesem Jahr hat mir viel Motivation gegeben. Vielleicht läuft es genauso wie auf Korsika», sagte der 25 Jahre alte Thüringer. Bei der 100. Jubiläums-Tour war er vierfacher Etappensieger, am Mittwoch bei der Präsentation der neuen Strecke in Paris mit mehr als 4000 Zuschauern Ehrengast.

Im Allgemeinen dürfte die neue Tour-Ausgabe wieder etwas für die Kletterer werden. Insgesamt werden auf den 21 Etappen 25 Anstiege zu meistern sein. Der erste Tagesabschnitt führt von Leeds über 191 Kilometer nach Harrogate und bietet kaum topographische Schwierigkeiten.

Drei Tage ist die britische Insel, die neue Hochburg der Straßen-Radprofis, Gastgeber für den «Gigant des Weltsports», wie Tour-Direktor Christian Prudhomme die Frankreich-Rundfahrt nannte. Die Tour 2014 endet nach 3656 Kilometern am 27. Juli wie gewohnt auf den Champs Elyseés.

Fünf Bergankünfte, aber nur ein Zeitfahren über 54 Kilometer in Bergerac stehen auf dem Etappenplan. Wie immer wurde die neue Strecke in feierlichem Rahmen im Palais des Congrès bekanntgegeben - und der diesjährige Gesamtsieger Christopher Froome schien zufrieden.

«Mehr Zeitfahr-Kilometer wären mir zwar lieber gewesen, aber der Kampf gegen die Uhr ist sehr lang und wird für große Zeitabstände sorgen», sagte der Brite. Er gilt sowohl als sehr starker Kletterer und Zeitfahrer. «Die Schlüsseletappe ist für mich die zur Planche des Belles Filles», sagte Froome, der keine Hauptkonkurrenten nennen wollte.

Der Bradley Wiggins-Nachfolger will im kommenden Jahr mit seinem zweiten Erfolg für den dritten Toursieg eines Briten in Serie sorgen. Er warnte vor den Kopfsteinpflaster-Passagen auf der 5. Etappe, wenn die Tour auch einen Abstecher nach Belgien macht: «Das ist ein großes Risiko.»

Für den Arnstädter Kittel könnte die Tour 2014 so beginnen wie die vorangegangene Auflage: Mit seinem Doppelsieg. Der erste Tagesabschnitt verspricht wie im Vorjahr auf Korsika wieder ein Leckerbissen für die Sprinter zu werden. An die Mittelmeerinsel hat Kittel beste Erinnerungen - durch seinen Auftaktsieg in Bastia hatte er sich auch das erste Gelbe Trikot gesichert. Danach siegte er noch dreimal, zum Abschluss im Finale auf den Champs Elysées.

«Die erste Etappe ist für mich wahrscheinlich die wichtigste, aber auch zum Abschluss auf den Champs Elyseés würde ich am liebsten wie in diesem Jahr wieder punkten», sagte Kittel im feinen dunklen Anzug. Nach der Präsentation reiste Kittel zu seinem Saison-Abschlussrennen am Wochenende nach Tokio. Aber auch sein großer Widersacher Mark Cavendish hat sich die Auftaktetappe rot angestrichen. «Ich will dort das Gelbe Trikot holen, 50 Meter vom Zielstrich entfernt haben wir eine Wohnung», erklärte der Brite in Paris.

Nach dem Tour-Auftakt in England mit weiteren Etappenzielen in Sheffield und London geht es 2014 mit der vierten Etappe in Nordwestfrankreich weiter. Am darauffolgenden Tag führt die Tourstrecke über neun Kopfsteinpflaster-Passagen der «Hölle des Nordens», des Klassikers Paris-Roubaix. Dann nimmt sie Kurs auf die Vogesen mit der ersten schweren Bergetappe sowie die Alpen. Der traditionelle Anstieg in die Skistation L'Alpe d'Huez steht diesmal nicht im Streckenplan.

In umgekehrter Reihenfolge der Tour-Version 2013 folgen nach den Alpen die Anstiege in den Pyrenäen. Das einzige große Zeitfahren, auf das der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin sein besonderes Augenmerk legt, steht erst am vorletzten Tag auf dem Programm und dürfte die Tour 2014 spätestens entscheiden.

Martin verfolgte die Präsentation aus dem Urlaub und meldete sich via Facebook. «Ich werde mich, was einen Etappensieg betrifft, vor allem auf den vorletzten Tag zu konzentrieren», teilte der Wahlschweizer mit. Er habe Respekt vor dem Kopfsteinpflaster. «Vor Jahren mussten wir bei der Tour schon einmal über ein paar Sektoren. Damals hatte ich keinerlei Erfahrung mit Pflaster und bin im Rennen dann direkt gestürzt», meinte er weiter. Seine letzten beiden Tour-Auftritte hatten mit Stürzen begonnen - das soll sich nicht nochmal wiederholen.

Von Leeds bis Paris - Der Etappenplan der 101. Tour de France


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