Foligno (dpa/rad-net) - Der dreimalige Straßenrad-Weltmeister Peter Sagan hat dem deutschen Bora-hansgrohe-Team den ersten Etappensieg beim diesjährigen Giro d'Italia beschert.
Nachdem seine Mannschaft mit einer immensen Tempoarbeit im letzten Drittel der zehnten Etappe über 139 Kilometer von L'Aquila nach Foligno die ärgsten Rivalen abgehängt hatte, siegte Sagan im Schlusssprint vor Fernando Gaviria (UAE-Team Emirates) und Davide Cimolai (Israel Start-Up Nation). Für Sagan war es der zweite Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt nach 2020.
Bora-hansgrohe hatte bei der einzigen Bergwertung des Tages gut 40 Kilometer vor dem Ziel aufs Tempo gedrückt und damit die Sprintstars Tim Merlier (Alpecin-Fenix), Dylan Groenewegen (Jumbo-Visma) und Giacomo Nizzolo (Qhubeka-Assos) abgehängt. Europameister Nizzolo versuchte zwar am Hinterrad von Teamkollege und Stundenweltrekordler Victor Campenaerts noch zurück ins Feld zu kommen - allerdings erfolglos.
«Ich bin sehr glücklich und möchte dem gesamten Team danken, sie haben auf den letzten beiden Anstiegen wundervolle Arbeit geleistet. Sie haben das Rennen unter Kontrolle gehalten. Maciej Bodnar und Daniel Oss positionierten mich in der letzten Kurve, damit ich um den Sieg sprinten konnte», sagte Sagan, der auch die Führung in der Punktewertung übernahm. «Es wird nicht einfach sein, das Maglia Ciclamino zu behalten. Wir haben erst die Hälfte des Giro geschafft und die härteste Hälfte wartet noch auf uns.»
In der Gesamtwertung verteidigte der frühere Tour-de-France-Sieger Egan Bernal (Ineos Grenadiers) sein Rosa Trikot erfolgreich. Der Kolumbianer verlor allerdings eine Sekunde auf seinen wohl schärfsten Rivalen Remco Evenepoel (Deceuninck-Quick Step), denn der junge Belgier belegte bei einem Zwischensprint Platz zwei vor Bernal und ist nun 14 Sekunden zurück. Auf dem dritten Platz folgt Aleksandr Vlasov (Astana-Premier Tech) mit 22 Sekunden Rückstand. Deutschlands Giro-Hoffnung Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) liegt 1:47 Minuten hinter Bernal.
Am Dienstag können sich die Fahrer am ersten Ruhetag erholen, bevor der Giro am Mittwoch mit der elften Etappe über 162 Kilometer von Perugia nach Montalcino fortgesetzt wird. Dabei sind auch 35 Kilometer über die Schotterpisten des schweren Eintagesrennens Strade Bianche zu bewältigen.