Bruckmühl (rad-net) - Die heiße Phase auf dem Weg der deutschen Hallenradsportler zur Weltmeisterschaft im November in Malakka (Malaysia) wurde gestern mit dem 1. German-Master in Feldkirchen-Westerham eingeläutet und viele Starter zeigten sich schon bestens in Form, die ersten möglichen WM-Kandidaten haben sich bereits herauskristallisiert. «Wir haben eine tolle Veranstaltung mit hervorragenden Leistungen gesehen», so das Fazit von BDR-Kunstrad-Koordinatorin Silke Woelke.
Im 1er Kunstfahren der Männer dominierte wie erwartet Weltmeister und Lokalmatador Michael Niedermeier (Bruckmühl). Hatte er im Vorkampf noch beim Drehsprung eine Absteiger und «nur» 197,78 Punkte rausgefahren, so gelangen ihm im Finale vor heimischen Publikum 207,56 Punkte - nur etwas mehr als einen Punkt unter dem Weltrekord vom achtfachen Weltmeister David Schnabel.
Bereits in der Vorrunde kristallisierte sich ein bayerisches Finale ab, den sowohl «Senkrechtstarter» Lukas Kohl (Kirchehrenbach), in seinem ersten Elitejahr, sowie Andreas Pfliegl (Bruckmühl) fuhren 195,95 beziehungsweise 192,22 Punkte heraus. Im Finale konnten die beiden nicht mehr ganz an ihre Leistung aus dem Vorkampf anknüpfen. Kohl fuhr 183,19 Punkte, während Pfliegl auf 181,75 Zähler kam. Vize-Weltmeister Simon Puls (Liemer RC) konnte mit 182,91 Punkten noch nicht an seine Leistungen aus 2014 anknüpfen. In der Zwischenrunde fuhr er gar mit 162,45 Punkten den ersten Streicher ein.
Bei den Frauen scheint es im 1er Kunstfahren wie in 2014 auf einen Dreikampf um die zwei deutschen WM-Startplätze hinauszulaufen. Hatte im Vorkampf Lisa Hattemer (Gau-Algesheim/174,28) vor der fünffachen Weltmeisterin Dr. Corinna Biethan (Mörfelden/173,08) sowie Viola Brand (Unterweissach/171,85) die Nase vorn, so stand im Finale Brand mit 175,98 Punkten ganz oben auf dem Treppchen. Hattemer musste sich mit 175,64 ganz knapp geschlagen geben, übernahm jedoch die Leader-Position in der WM-Zwischenwertung. Die Weltmeisterin, die in den letzten Wochen aufgrund einer schmerzhaften Fußverletzung nicht optimal trainieren und auch keine Wettkämpfe bestreiten konnte, fuhr trotz des Handicaps 171,69 Punkt heraus. Sie liegt nach zwei Durchgängen auf dem WM-Ersatzplatz hinter den beiden Youngsters.
Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden André und Benedikt Bugner (Klein-Winterheim). Sowohl die Vorrunde (154,66) als auch das Finale (164,27) gewannen die beiden Weltmeister ganz souverän. Mussten sie in der Vorrunde beim Steuerrohrsteiger mit Schulterstand noch vom Rad, so präsentierten sie sich im Finale in perfekter Form. Dahinter konnte sich in beiden Durchgängen Stefanie Dietrich/Robert Schmidt (Schleißheim) mit 137,29 beziehungsweise 136,37 Punkte etablieren. Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen) fuhren in ihrem ersten Elitejahr in der Vorrunde noch 135,95 Punkte heraus, im Finale mussten sie aber mit 124,10 Punkten zufrieden sein. Vierte im Bunde sind die WM-Dritten von 2014, Melissa Breitenbach/Michael Rauch (Langenprozelten), die mit 125,4 und 127,95 Zählern in der Zwischenwertung bereits einen Rückstand von 20 Punkten auf Platz zwei aufweisen.
Auch im 2er der Frauen haben die favorisierten Julia und Nadja Thürmer (Mainz-Finther) ihre WM-Ambitionen mit 153,23 und 156,37 Punkten deutlich untermauert. Lisa und Lena Bringsken (Böhl-Iggelheim) fuhren mit 130,93 und 134,16 Punkten auf die Verfolgerposition. Nicht ganz ihr Potential konnten Louisa und Tabea Saamen (Lieme) mit 114,92 Punkten abrufen. Im Finale steigerten sie sich auf 129,98, mit Potential nach oben. Auch hier verspricht der Kampf um den zweiten WM-Startplatz viel Spannung.
Die nächsten beiden Wertungen finden am 26. September im Rahmen des Deutschland-Pokals und -Cups in Mühlheim an der Ruhr statt.
Ergebnisse und weitere Infos zu den German Master...