Selçuk (rad-net) - Diego Ulissi (UAE Team Emirates) hat auf der vierten Etappe der Türkei-Rundfahrt (UCI 2.UWT) die Siegesserie von Bora-hansgrohe-Profi Sam Bennett beendet. Der Italiener gewann nach 204,1 Kilometern an der Bergankunft von Selçuk mit fünf Sekunden Vorsprung vor Jesper Hansen (Astana). Auf Platz drei fuhr Daniel Martinez (Wilier Triestina-Selle Italia) mit neun Sekunden Rückstand.
Bester Bora-Fahrer des Tages war der Österreicher Gregor Mühlberger, der 32 Sekunden hinter dem Sieger Platz acht belegte. Leopold König fuhr auf Platz elf (+0:39).
Nach wenigen Kilometern hatte sich wieder eine sechs Fahrer starke Ausreißergruppe vom Feld abgesetzt, die aber auf das Tagesergebnis kein Einfluss haben sollte. 40 Kilometer vor dem Ziel wurde die Gruppe vom Feld zurückgeholt, nachdem sie sich schon auf drei Fahrer reduziert hatte.
An dem rund fünf Kilometer langen Schlussanstieg gab es einige Angriffe. Schließlich war es Diego Ulissi, der das Tempo massiv verschärfte und damit das Feld sprengte. Zwei Kilometer vor dem Ziel waren es nur noch rund zehn Fahrer, die um den Sieg fuhren. Auf den letzten 1000 Metern griff Yonder Godoy (Wilier Triestina-Selle Italia) an und verkleinerte dadurch die Spitzengruppe auf sechs Fahrer. Auf den letzten Metern konnte Ulissi die entscheidende Lücke reißen und feierte einen deutlichen Tagessieg.
Damit übernahm der 28-Jährige auch die Führung im Gesamtklassement. Er liegt nun zwölf Sekunden vor Jesper Hansen und 24 Sekunden vor Fausto Masnada (Androni-Sidermec-Bottecchia), der heute Tagesvierter wurde.
Sam Bennett, der als Führender im türkisen Trikot in die vierte Etappe gegangen war, fiel in der Gesamtwertug weit zurück. In der Sprintwertung konnte der Ire seine Spitzenposition aber verteidigen. «Uns war klar, dass Sam bei diesem Anstieg heute nicht das Trikot verteidigen kann. Er hat es versucht, aber hatte auch nicht seinen besten Tag. Gregor und Leo fuhren gut vorne mit, als wir im letzten Anstieg waren. Nach langer Verletzungspause ist Leo wieder auf einem guten Weg zurück», so der Sportliche Leiter des Teams Bora-hansgrohe, Enrico Poitschke.