Épernay (rad-net) - Topfavoritin Annemiek van Vleuten hat auf der gestrigen Etappe der Tour de France Femmes Zeit eingebüßt. Wie die Movistar-Rennfahrerin nun erklärte, leide sie seit Beginn der Rundfahrt an heftigen Magenproblemen.
Mit 20 Sekunden Rückstand zu Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ-Suez-Futuroscope) überquerte Van Vleuten als Zehnte den Zielstrich in Épernay, tags zuvor hatte sie bereits 34 Sekunden eingebüßt und liegt aktuell als Gesamtneunte 1:14 Minuten hinter Marianne Vos (Jumbo-Visma).
«Es begann zwei Stunden nach der ersten Etappe, ich fühlte mich nicht gut. Ich konnte weder essen noch trinken und war super müde. Ich fühlte mich leer», sagte sie. Tags darauf habe sie sich «sehr schlecht gefühlt», weshalb es für sie bereits ein Sieg gewesen sei, überhaupt die Etappe zu beenden. Gestern habe sie zwar wieder normal frühstücken können, «aber man zahlt den Preis dafür, 24 Stunden lang krank zu sein.» Iris Slappendel von Eurosport, die von einem Motorrad aus berichtet, sagte, dass sie Van Vleuten während der Etappe für eine «sehr notwendige» Pause anhalten sah.
Trotzdem war Van Vleuten gestern stark genug, um 16 Kilometer vor dem Ziel, an der Côte de Mutigny, den Sprung in die entscheidende Gruppe des Tages zu schaffen. Beim vorletzten Anstieg, dem Mont Bernon fünf Kilometer vor dem Ziel, begann sie jedoch zu kämpfen und musste reißen lassen. Die Giro-Donne-Siegerin schaffte es, sich wieder nach vorn zu fahren, wurde aber erneut distanziert, als es die Rampe zum Ziel hinaufging.
«Ich habe gestern etwas Poker gespielt, aber heute konnte ich nicht mehr wirklich Poker spielen», erklärte Van Vleuten, dass sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen. «Mir ging es 1000 Mal besser als gestern. Aber ich fühlte mich immer noch nicht gut. Ich hatte Probleme, an den letzten Anstiegen zu folgen.»
Doch ihr gehe es langsam besser. «Ich habe wieder etwas Zeit verloren, aber gestern, als ich aufgewacht bin, habe ich nicht daran gedacht, das Rennen zu beenden. Jetzt bin ich immer noch im Rennen und werde immer besser, also bin ich bisher zufrieden», so die Niederländerin. «Ich habe keine Kontrolle. Ich kann mich nur auf das konzentrieren, was ich unter Kontrolle habe, und das ist, mich darauf zu konzentrieren, besser zu werden.»