Nauders (rad-net) - Simon Stiebjahn und der Schweizer Urs Huber haben die erste Etappe der Bike Transalp powered by Sigma für sich entschieden. Das Team Bulls 1 setzte sich nach 88,90 Kilometern und 2.942 Höhenmetern von Imst nach Nauders in einem engen Finale gegen die deutschen Transalp-Triple-Sieger Markus Kaufmann und Jochen Käß von Centurion-Vaude nach 3:39:55 Stunden und mit einem Vorsprung von vier Sekunden durch. Hinter dem Duo von Centurion Vaude rundete die spanisch-portugiesische Paarung Francesc Guerra Carretero und Luis Leao Pinto (Buff-Scott) bei ihrer ersten Transalp-Teilnahme das Podium als drittes Duo ab (+0:08). Bei den Damen siegten Janine Schneider und Stefanie Dohrn (Nauders Canyon/Cube).
Alle drei Teams hatten in Abwesenheit der österreichischen Titelverteidiger Hermann Pernsteiner und Daniel Geismayr von Centurion Vaude auch schon im Verlauf der verregneten und von Anfang an auf Zug gefahrenen Etappe die Geschicke an der Spitze mitbestimmt. Nach der neutralisierten Startphase zeigten sich die sechs Fahrer immer wieder ganz vorne und hielten das Tempo zur Pillerhöhe und dann auch über das Pfundser Tschey extrem hoch.
In der Abfahrt nach Pfunds setzte sich das Sextett dann das erste Mal von den restlichen Spitzenteams ab, die aber in der Ebene den Rückstand bis zur Kajetansbrücke wieder zufuhren. Im Schlussanstieg zur Norbertshöhe konnten dann Huber und Kaufmann erneut eine Lücke reißen, so dass deren Teamkollegen Stiebjahn und Käß den Sieg im Sprint unter sich ausmachen mussten – mit dem besseren Ausgang für den Team Bulls-Fahrer.
Stiebjahn durfte sich damit bei seiner vierten Rennteilnahme nicht nur erstmals das Gelbe Trikot überstreifen, sondern sich auch über sein erstes Podest-Resultat beim einwöchigen Klassiker über den Alpenhauptkamm freuen: «Ich bin überglücklich, dass wir mitkämpfen und am Ende auch den Zielsprint knapp für uns entscheiden konnten. Es ist phänomenal, mit einem Etappensieg in die Rundfahrt zu starten; zumal eigentlich über den gesamten Zeitraum immer sieben, acht Teams gemeinsam unterwegs waren. Es ist ein Traum, der wahr geworden ist, auch wenn noch sechs Tage kommen.» Stiebjahn sagte, er sei nie am Limit gewesen und habe mit den guten Kletterern immer mithalten können.
Markus Kaufmann, bereits drei Mal Gesamtsieger und im Vorjahr Zweiter, meinte angesichts von nur 4,7 Sekunden Rückstand auf die Transalp-Leader: «Wir sind zufrieden, wir haben keine Zeit verloren. Wir haben uns beide sehr gut gefühlt. Wenn wir sehen, dass irgendjemand morgen ein Problem hat oder bekommen könnte, werden wir natürlich angreifen. Aber es gibt viele starke Teams, die man nicht unterschätzen darf. Es ist eine enge Kiste.»
Er hatte am letzten Berg attackiert, Stiebjahn gekontert und dann konnten sich Kaufmann und Huber etwas lösen, während Käß und Stiebjahn mit etwas Rückstand unterwegs waren. Das Team Buff Scott kam zwar noch mal heran, konnte im Finale jedoch nicht eingreifen.