Leipzig (rad-net) - Wolfgang Schoppe ist mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen ausgezeichnet worden. Mit dieser Auszeichnung ehrt der Freistaat Menschen, die sich im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen, gesellschaftlichen oder ehrenamtlichen Bereich in herausragendem Maße engagiert haben.
Und das trifft auf Schoppe zweifelsohne zu. Als Radrennfahrer, Sportfunktionär, Autor und Radsport-Archivar setzt sich der 80-Jährige seit vielen Jahrzehnten für den Radsport und die Förderung des sportlichen Nachwuchses ein.
Bereits während seiner Schulzeit entdeckte er seine Leidenschaft fürs Radfahren. Als aktiver Radsportler konnte er selbst zahlreiche Medaillen und Siege erringen. Später war er am Aufbau einer Betriebssportgemeinschaft in Leipzig beteiligt. In den Siebzigerjahren geriet er ins Visier der Stasi, unter anderem, weil er sich für den politisch verfolgten Radsportler Wolfgang Lötzsch aus Chemnitz einsetzte. Die Folgen: Gefängnis und massive berufliche Nachteile. Wolfgang Schoppe ließ sich nicht unterkriegen und engagierte sich weiter für den Radsport – vor allem für die kleineren und vom SED-Staat nicht geförderten Klubs.
Auch nach der politischen Wende blieb er dem Radsport eng verbunden. So prägte er wie kein anderer den wieder gegründeten Sächsischen Radfahrer-Bund und war von 1990 bis 2006 Geschäftsführer. Außerdem war Schoppe bis 2013 Vizepräsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) für Breiten- und Freizeitsport. Weiterhin ist er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift «Radsport in Sachsen». Bis 2015 organisierte er obendrein unzählige Radrennen und trainierte junge und erwachsene Sportler. Er war und ist vor allem Vorbild für Kinder und Jugendliche.