Paris (rad-net) - Auch die Strecke der zweiten Auflage der Tour de France Femmes wurde gestern vorgestellt. Vorjahressiegerin Annemiek van Vleuten bezeichnete den Kurs 2023 wohlwollend als «Upgrade» und schloss die Idee, das Rennen der Frauen zu verlängern, um es der Dauer der Männer anzupassen, nicht aus - wenn auch mit Vorbehalt.
Das Zeitfahren, welches 2022 nicht Teil der Tour-Strecke war, sowie die Bergankunft am Tourmalet würden es nach Überzeugung von Van Vleuten zur einer «vollständigeren» Tour de France Femmes machen. Dies würden auch die beiden Tage sein, die das Ergebnis der Tour 2023 ausmachen. Der Berg in den Pyrenäen werde eine ähnliche Rolle spielen wie die Superplanche des Belles Filles 2022, jedoch mit dem entscheidenden Unterschied, dass ein Zeitfahren danach folgt. «Belles Filles war hart, aber nicht die Berge. Jetzt mit dem Zeitfahren ist der Kurs vollständiger. Es ist also ein Upgrade.»
Van Vleuten ist der Ansicht, dass die Tour de France Femmes längerfristig auf andere Weise vorankommen könnte, beispielsweise indem sie drei Wochen statt ihrer derzeitigen acht Tage dauert. Aber das würde auch eine Änderung der Trainingstechniken im Frauenradsport erfordern, um sich an die größere Herausforderung zu gewöhnen, argumentierte sie. Sie war sich auch nicht sicher, ob ein langes Etappenrennen automatisch ein interessanteres wäre: «Ich denke, Frauen können das, die Frage ist an dieser Stelle eher, brauchen wir das?», fragte sie rhetorisch. «Das Wichtigste ist, wenn es länger ist, wird es dann ein aufregenderes Rennen?» Sie stellte die Bedeutung eines dreiwöchigen Rennens in Frage und sagte: «Es wird nicht interessanter, aber wir können das schaffen.»
Die Niederländerin freut sich bereits darauf, als Titelverteidigerin und im Regenbogentrikot an den Start der Tour de France 2023 zu gehen. «Die Leute fragen mich, ob ich sicher bin, dass es mein letztes Jahr sein wird. Aber ich kann mir keinen besseren Weg vorstellen, als die Karriere im Regenbogentrikot zu beenden und bei der Tour de France im Regenbogentrikot an den Start zu gehen ist ein Traum», sagte die 40-Jährige.
Sie hätte nichts dagegen, am ersten Tag Gelb zu übernehmen und dafür ihr Regenbogentrikot zu «opfern», gab sie zu. Aber das Wichtigste wäre, als Titelverteidigerin mit der Rückennummer eins auf dem Rücken ins Rennen zu gehen.