Früh hatte sich eine Sechsergruppe mit Van Anrooij, Van Empel, Puck Pieterse, Ceylin del Carmen Alvarado (beide Alpecin-Deceuninck), Weltmeisterin Marianne Vos (Jumbo-Visma) und Kata Blanka Vas (SD Worx) gebildet. Aus der Gruppe setzte sich Pieterse in der dritten von sechs Runden ab und bestimmte das Renngeschehen eine Weile als Solistin.

Doch dann machten sich Van Empel und Alvarado auf die Verfolgung der Ausreißerin. Ende der vierten Runde stellte Van Empel alleine den Anschluss her, nachdem Alvarado kurz zuvor in einer Kurve gestürzt war. Aber auch der Rest gab sich noch nicht geschlagen: Van Anrooij schaffte in der vorletzten Runde auch nochmal den Sprung nach vorne, sodass eine dreiköpfige den Sieg unter sich ausmachte.

Richtig einig war man sich jedoch nicht und die Situation nutzte Van Anrooij zu ihren Gunsten. Als Van Empel und Pieterse eingangs der Schlussrunde das Tempo verschleppten, trat die 20-Jährige an und hatte schnell ein Loch von mehreren Metern. Mehr als rund fünf Sekunden Vorsprung holte sich jedoch nie heraus und zwischenzeitlich kamen ihre beiden Verfolgerinnen noch einmal näher heran. Aber es sollte am Ende für sie reichen, um den Sieg mit einer Sekunde Vorsprung vor Van Empel und Pieterse zu feiern.

«Ich war gerade an die beiden Führenden wieder herangekommen, als sie das Tempo herausnahmen. Also habe ich beschleunigt», beschrieb Shirin van Anrooij die entscheidende Situation. «In der Schlussrunde habe ich dann versucht, keine Fehler zu machen und bin einfach Vollgas gefahren. Jetzt einen Weltcup gewonnen zu haben, ist unglaublich. Ich hatte gehofft, in dieser Saison mal aufs Podest zu fahren. Das gibt mir natürlich für die kommenden Wochen eine Menge Motivation.»

Eine Deutsche war nicht am Start.