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Emma Eydt auf der Strecke von Rivera. Foto: privat
09.04.2018 12:58
MTB: Juniorin Eydt beim Swiss Bike Cup auf Rang vier

Rivera (rad-net) - Emma Eydt hat beim Auftakt des Proffix Swiss Bike Cup in Rivera, Schweiz, als Vierte für das beste deutsche Ergebnis gesorgt. Bei den Damen belegte Nadine Rieder Platz zwölf. Die Siege in den Elite-Rennen gingen an die Schweizerin Alessandra Keller und den Franzosen Titouan Carod.

Bei den Damen spielte Weltmeisterin Jolanda Neff (Kross Racing) die auffälligste Rolle, auch wenn sei am Ende nur Fünfte wurde. Nach einer Runde schien sich eine Solo-Nummer der Schweizerin anzubahnen. Sie hatte die schnell gestartete Landsfrau Ramona Forchini überholt, dann abgehängt und war mit elf Sekunden Vorsprung in die zweite von fünf Runden gegangen. Doch im Verlauf von Runde zwei verschwand das Regenbogen-Trikot plötzlich von der ersten Position und tauchte erst an siebter Stelle wieder auf. «Ich habe die Kette verloren und hatte große Mühe sie wieder drauf zu bekommen», lieferte Neff im Ziel die Begründung. In der Technischen Zone wurde dann die Kettenführung abmontiert, doch das stellte sich dann als weiteres Handicap heraus. Ihr fiel weitere zwei Mal die Kette herunter, einmal als sie gerade zu den Verfolgerinnen Sina Frei (Ghost Factory Racing) und Julie Bresset aufgeschlossen hatte.

Während Neff also mit ihrer Kette beschäftigt war, schloss Alessandra Keller zu Ramona Forchini auf. Eine Weile sah man im Zweikampf der beiden Schweizerinnen einen Ziehharmonika-Effekt, doch irgendwann musste Forchini etwas locker lassen. Die U23-Weltmeisterin von 2015 brach aber nicht ein, sondern hielt die Verfolgerinnen auf Distanz.

Bis zur letzten Runde. Da stürmte doch noch Jolanda Neff heran. Als die 25-Jährige gerade an die eineinhalb Jahre Jüngere herangefahren war, wurde sie erneut gestoppt. Diesmal war es ein Reifendefekt («mein eigener Fehler»). Das Rad verlor so viel Luft, dass sie nicht mehr dagegenhalten konnte, auch nicht als Julie Bresset und dann noch Sina Frei von hinten kamen. Damit wurde es für Jolanda Neff Rang fünf. «Ich konnte Aufholjagd üben», meinte sie dazu mit einem Lachen.

1:55 Minuten vorher konnte Team-Chef Ralph Näf aber Alessandra Keller in die Arme schließen und sie zum Auftakt-Sieg beglückwünschen. «Ich hatte einen guten Start und konnte danach meine Pace fahren. Am Ende ist es noch mal hart geworden, aber es hat gereicht», sagte die strahlende 22-Jährige, die 25 Sekunden vor Ramona Forchini und 1:01 Minuten vor Rückkehrerin Julie Bresset (Frankreich) gewann.

Nadine Rieder (AMG-Rotwild) beendete das Auftakt-Rennen des Swiss Bike Cup auf Rang zwölf (+6:28). Die Allgäuerin lag auf dieser Position schon nach einer Runde, verbesserte sich zwischenzeitlich auf Platz elf, wurde dann aber noch von Kathrin Stirnemann (Schweiz) überholt.

Bei den Herren siegte der Weltcup-Fünfte von Auftakt in Stellenbosch. Titouan Carod gewann ein Duell mit Mathias Flückiger (Schweiz) mit 33 Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Carods BMC-Teamgenosse Lars Forster (Schweiz) , der mit 50 Sekunden Differenz der Schnellste aus einem Verfolgertrio war.

Juniorinnen: Eydt gewinnt Duell um Rang vier
Junioren-Weltmeisterin Laura Stigger aus Österreich kam in der U19 mit einer halben Minute Vorsprung auf Isaure Medde (Scott Creuse Oxygen) und Tereza Saskova (Ceska Sporitelna) aus der ersten Runde, doch in der zweiten Runde holte sich die Ötztalerin einen Defekt. Obschon Stigger dabei über drei Minuten verlor, holte sie sich am Ende noch den Sieg, 25 Sekunden vor Isabell Medde (Frankreich).

Emma Eydt (Stevens MTB) belegte als beste Vertreterin des jüngeren Jahrgangs Platz vier (+5:09). Sie duellierte sich mit der Schweizerin Jaqueline Schneebeli (RV Cham-Hagedorn) und hatte das bessere Ende für sich. «Es lief gut», konstatierte Eydt. «Mit der Strecke bin ich gut zurecht gekommen. Ich bin sicher noch nicht in Topform, das war ja erst der Anfang der Saison.»

Junioren: Balmer siegt, Deutsche im Pech
Bei den Junioren gewann Favorit Alexandre Balmer (Scott-Development) das Rennen. Der Schweizer griff Ende der ersten Runde an, bekam dann noch Gesellschaft von Landsmann Luca Schätti (Wheeler Pro Team). Das Duo fuhr gemeinsam bis zur vorletzten Runde vorne, ehe Balmer dann eine Attacke setzte und schließlich 42 Sekunden vor Schätti und 2:21 Minuten vor dem Italiener Simone Avondetto (Silmax Racing) die Ziellinie überquerte.

Die deutschen Junioren, die mit Bundestrainer Marc Schäfer direkt vom Trainingslager in Freiburg angereist waren, notierten einen Tag mit Pech und Pannen.

Jakob Niemeyer (Freiburger Pilsner-Merida) war gut gestartet, hatte dann aber einen Reifendefekt, der ihn auf Position 27 zurückwarf. In der vorletzten Runde versagte die absenkbare Sattelstütze auch noch ihren Dienst, so dass die Sitzposition dauerhaft zehn Zentimeter zu tief war. «Ich musste eineinhalb Runden im Stehen fahren, da sind die Beine ganz schön dick geworden», erklärte Niemeyer, der seine Verfassung aber als «nicht so schlecht» einschätzte. Er belegte Rang 30 (+9:24). Drei Ränge vor ihm erreichte Tim Wollenberg (Stevens MTB Racing) das Ziel (+8:29). Er klagte über Atemprobleme. «Ich habe recht schnell keine Luft mehr bekommen. Das hat sich dann auf die Beine ausgewirkt, die sind am Berg immer zugegangen», so Wollenberg. Er habe das vor zwei Jahren schon mal gehabt. Noah Neff (German Technology Racing) wurde 32. (+10:04), nachdem er schon zu Beginn heftig gestürzt war. Neff verbesserte sich aber noch von Position 51 um fast 20 Plätze, wobei er am Schluss seine schnellste Runde fuhr.

Bei Markus Eydt (Stevens) brach bereits in Runde eins das linke Pedal, so dass er das Rennen aufgeben musste.

U23 Herren: List fährt klug und in die Top Ten
Im U23-Rennen der Herren nahm der Franzose Daniel Thibault den Schweizer Hausherren den Triumph des Sieges. Der Tessiner Filippo Colombo (BMC Racing) lag bis zur dritten Runde in Führung, doch dann hatte Probleme mit einem Schuh und verlor den Sieg an Thibault.

David List (Lexware Mountainbike Team) belegte mit 3:41 Minuten Rückstand Rang neun. Der Friedrichshafener lag nach zwei Runden noch an 17. Stelle, kletterte dann aber Position um Position nach vorne und lieferte in der letzten, auch seine schnellste Runde ab. Der Abstand auf Platz acht, war allerdings bereits zu groß. «Es lief sehr gut, wenn auch vom Gefühl her richtig schwierig», kommentierte List. «Ich bin konstant gefahren und habe mich von den anderen nicht beeindrucken lassen. Mein Ziel war sauber durchzufahren und das hat auch geklappt», so der Deutsche Junioren-Meister. Immer mal wieder hatte jemand vor ihm Defekt. «Super, dass es mit Rang neun geklappt hat, jetzt kann die Saison richtig losgehen.»

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