Spilimbergo (rad-net) - Gunn-Rita Dahle-Flesjaa hat zum dritten Mal EM-Gold im Marathon gewonnen. Im letzten Jahr ihrer Leistungssport-Karriere gewann die norwegische Merida-Bikerin in Spilimbergo vor Maja Wloszczowska und Ariane Lüthi. Zum zweiten Mal nach 2013 stand der Russe Aleksei Medvedev ganz oben einem EM-Podest. Er gewann vor den Italienern Samuele Porro und Fabian Rabensteiner.
Es war nach Kilometer 37 von 104 als sich die große Spitzengruppe begann auseinander zu dividieren. Aleksei Medvedev drückte auf das Tempo und es entstanden Splittergruppen. Die Entscheidung fiel dann am langen Anstieg hinauf zum Monte Pala, den der Russe mit fast vier Minuten Vorsprung auf Fabian Rabensteiner passierte. Dahinter folgten fünf weitere Italiener.
Samuele Porro schob sich auf den verbleibenden 36 Kilometern mit einem Gegenanstieg noch von Position vier auf zwei nach vorne an Rabensteiner vorbei. Urs Huber (Team Bulls) verbesserte sich mit Weltmeister Alban Lakata (Canyon-Topeak) und Daniel Geismayr (Centurion-Vaude) auch noch nach vorne, doch das Trio sprintete nur noch um die Plätze fünf, sechs und sieben.
Bester Deutscher wurde Andreas Seewald (Rockluberevolutionracing) mit 10:02 Minuten Rückstand auf den Sieger (4:19:48). Martin Frey (Team Bulls) wurde 19. (+11:44), noch vor Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain), der mit 13:57 Minuten Rückstand 22. wurde und wohl genauso «enttäuscht» war wie Simon Stiebjahn (Team Bulls) auf Rang 28 (+16:07).
Mit Medeved holte sich ein Fahrer den Titel - zum zweiten Mal nach 2013 -, der im Vorjahr von der russischen Antidoping-Agentur wegen eines Verstoßes gegen die Anti-Dopingregeln eigentlich für zwei Jahre gesperrt wurde. Nach einem Widerspruch seinerseits wurde die Sperre aber wieder aufgehoben.
Damen: Diesner als 15. beste Deutsche
Bei den Damen wurde Gunn-Rita Dahle-Flesjaa ihrer Favoritenrolle gerecht. Die Norwegerin holte am langen Anstieg zum Monte Pala eine Minute Vorsprung auf Maja Wloszczowska (Kross Racing) und gleich acht Minuten auf Ariane Lüthi (Team Spurs) heraus.
Diese Reihenfolge blieb bis ins Ziel (5:06:24), auch wenn Wloszczowska noch mal bis auf 24 Sekunden heran kam. Lüthi verteidigte mit 10: 31 Minuten Differenz ihren Bronze-Rang und holte damit zum ersten Mal in ihrer Karriere internationales Edelmetall. Ex-Weltmeisterin Esther Süss blieb 44 Sekunden dahinter nur der vierte Rang vor Barbara Benko (Ghost Factory Racing, +12:50).
Beste Deutsche: Naima Madlen Diesner (Tuspo Weende), die mit 39:09 Minuten Rückstand das Ziel als 15. erreichte, während Verena Huber (jb Brunex-Felt) als 17. 48:49 Minuten Abstand aufwies, neun Sekunden weniger als Katrin Schwing auf Rang 18.