Oudenaarde (rad-net) - Elisa Longo Borghini (Lidl-Trek) hat die Flandern-Rundfahrt der Frauen gewonnen. Die italienische Meisterin setzte sich im Sprint vor Canyon-Sram-Fahrerin Katarzyna Niewiadoma durch.
Eigentlich waren alle Augen auf Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) gerichtet. Doch als es am Koppenberg, 45 Kilometer vor dem Ziel, ins Finale ging, wurde hier schon klar, dass die Belgierin offenbar nicht ihren besten Tag hatte. Wie schon bei den Männern, mussten auch viele Frauen den steilen und durch Regen rutschigen Kopfsteinpflasterberg zu Fuß erklimmen - und zu ihnen gehörte auch Kopecky. Dadurch entstand eine Spitzengruppe mit Longo Borghini, Niewiadoma, Puck Pieterse (Fenix-Deceuninck), Marianne Vos (Visma-Lease a Bike), Letizia Paternoster (Liv-AlUla-Jayco), Silvia Persico, Karlijn Swinkels (beide UAE-Team ADQ) und Lorena Wiebes (SD Worx-Protime).
Dahinter bildete sich eine Verfolgerinnengruppe um Kopecky und ihre Teamkollegin Demi Vollering. Am Oude Kruisberg beziehungsweise Hotond, 28 Kilometer vor dem Ziel, kamen die Verfolgerinnen der Spitzengruppe näher, doch nicht heran.
Unterdessen gingen vorne bei noch etwa 25 zu fahrenden Kilometern die Angriffe los. Niewiadoma versuchte es mehrmals vergeblich. 21 Kilometer vor dem Ziel beschleunigte dann Van Anrooij und sorgte für eine Vorentscheidung. Eine Zeitlang lag Swinkels hinter ihr in der Verfolgung, bekam dann Gesellschaft von Pieterse, aber auch zu zweit konnten sie die Lücke zu Van Anrooij nicht schließen. Sie wurden vom Rest der Gruppe, zu der zwischenzeitlich Vollering und Kopecky doch noch aufschließen konnten, wieder eingeholt.
Als mit dem Paterberg 13 Kilometer vor dem Ziel der letzte Kopfsteinpflasteranstieg erklommen wurde, griffen Niewiadoma und Longo Borghini aus der Verfolgerinnengruppe an. Sie holten Van Anrooij ein und machten sich zu dritt auf den Weg in Richtung Ziel. Auf der Zielgeraden schaute sich das Trio an, was es den Verfolgerinnen ermöglichte, noch einmal näher zu kommen. Doch Van Anrooij eröffnete den Sprint aber noch rechtzeitig, wurde aber noch von Longo Borghini und Niewiadoma überholt.
Deutsche Fahrerinnen hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Beste von ihnen war Franziska Koch (DSM-Firmenich-PostNL), die mit rund vier Minuten Rückstand als 49. den Zielstrich überquerte.
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