Basel (rad-net) - Am ersten Tag der Hallenradsportmeisterschaft gab es für Gastgeberland Schweiz einen furiosen WM-Auftakt. Im Act4 open gab es die
erhoffte Goldmedaille. Das Quartett aus Baar, mit Stefanie Moos, Vanessa Hotz,
Saskia Grob und Elena Fischer lieferte am späten Freitagabend vor rund 1.800
Zuschauern eine perfekte Darbietung ab. Nur leichte Wackler waren für die
Experten wahrzunehmen. Mit 214,23 Punkten fuhren sie bei ihrer WM-Premiere einen
letztlich ungefährdeten Sieg ein.
Das Team aus Deutschland hatte als schärfster Konkurrent keine ganz perfekte
Darbietung gezeigt. Annika Furch, Nora Erbenich, Sabrina Born und Hannah
Rohrwick aus Worms, die ebenfalls zum ersten Mal an einer WM teilnahmen, standen bei zwei Übungen auf dem Boden und am Ende reichte die Zeit nicht mehr,
um das letzte Kürelement gewertet zu bekommen. Mit 192,23 Zählern war der Traum
vom Gold zwar geplatzt. Dennoch wich die Enttäuschung über die eigene Leistung bei der Siegerehrung schnell. Mit dem WM-Vizetitel und Silber
verabschieden sich die vier jungen Damen in den Kunstrad-Ruhestand. Bronze ging
zum zweiten Mal nach 2018 an das Mixed-Team Lukas und Lea Schneider sowie Leonie
Huber und Julia Wetzel aus Österreich. Mit einer sauberen Kür erzielten sie
184,85 Punkte. Hongkong freute sich indes über eine gelungene WM-Premiere. Die
vier Frauen So Cheuk Lam, Wong Cheuk Sze, Ho Dong Qing und Lam Cheuk Yu
schrieben sich als erste asiatische Nation im Ac4 in das WM-Geschichtsbuch ein.
Radball A-Gruppe: Schweiz strauchelt gegen Belgien - BDR mit
Tabellenführung
Einen Dämpfer gab es hingegen für die Schweizer Radballer. In ihrem ersten
Turnierspiel mussten sich Severin und Benjamin Waibel vom RMV Pfungen mit einem
Remis zufrieden geben. Die WM-Vierten von 2018, Brecht Damen und Niels Dirikx
aus Belgien, profitierten von ihrer langjährigen Erfahrungen, während Waibel/
Waibel ihre Premiere beim UCI-Championat haben – und das gleich mit dem Druck
vor grosser Heimkulisse. Nach einem 1:1 zur Pause lagen die Schweizer bis kurz
vor Schluss knapp in Führung, ehe der aus ihrer Sicht unglückliche
Ausgleichstreffer zum 3:3 fiel.
Zuvor hatte Weltmeister Österreich (Patrick Schnetzer/Markus Bröll) im
Eröffnungsmatch der A-Gruppe gegen Frankreich einen mühsamen Arbeitssieg
erzielt. Die defensive Taktik der Franzosen, die das Zeitspiel ausreizten,
machte es
den Titelverteidigern vom RC Höchst nicht leicht. Am Ende stand mit 4:2 ein
Pflichtsieg für die fünffachen UCI-Champions. Etwas leichter ging dem deutschen
WM-Team Gerhard und Bernd Mlady der Erfolg
gegen Tschechien (Pavel Loskot/ Jiri Hrdlicka) von der Hand. Eine
3:1-Pausenführung bauten die Weltmeister von 2017 im zweiten Durchgang auf 5:1
aus, was ihnen über Nacht die Tabellenführung einbringt.
Radball B-Gruppe: Liechtenstein und Japan ungeschlagen
In der B-Division kristallisiert sich der zweifache Staffelsieger der beiden
vergangenen Jahre, Liechtenstein, erneut als Favorit heraus. Vier Siege aus vier
Spielen und 42:5 Tore führt die Brüder Markus und Lukas Schönenberger, die beim
schweizer Radballclub Mosnan beheimatet sind, an die Spitze - gefolgt von Japan
(Riku Akatsu/ Ko Matsuda). Die Asiaten gingen am Freitag ebenfalls viermal als
Sieger vom Platz. So läuft es am Samstag wohl wieder auf ein echtes Finalspiel
zwischen diesen beiden Teams hinaus. Der Gewinner darf im Playoff um den
Aufstieg in die A-Gruppe spielen.