Emmen (rad-net) - Hannah Kunz hat für einen hervorragenden Auftakt bei den Straßen-Europameisterschaften in der niederländischen Region Drenthe gesorgt. Im Einzelzeitfahren der Juniorinnen, dem ersten Wettbewerb der Titelkämpfe, fuhr die 18-Jährige zu Bronze.
«Ich bin hierhergekommen, um eine Medaille zu holen und freue mich sehr, dass es geklappt hat. Das hat mir noch gefehlt», sagte die Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern. «Ich war von Anfang an gut im Flow, die Strecke lag mir, es hat Spaß gemacht. Allerdings musste man bei dem heftigen Seitenwind den Lenker gut packen.» Kunz fuhr auf den flachen Kurs von Emmen ein konstant schnelles Rennen, lag an beiden Zwischenzeiten bereits auf Rang drei. Die 20,6 Kilometer rund um Emmen legte sie letztendlich in 26:56 Minuten zurück.
Die Italienerin Federica Venturelli war nicht zu stoppen, lag von Beginn an der Spitze und siegte in 26:23 Minuten. Damit wies Kunz 32 Sekunden Rückstand zur neuen Europameisterin auf. Mit 23 Sekunden Rückstand belegte Stina Kagevi (Schweden) den zweiten Platz.
Die beiden weiteren deutschen Starterinnen, Judith Rottmann und Anna Maria Borger belegten mit 2:25 beziehungsweise 2:39 Minuten Rückstand die Plätze 22 und 26. «Es war sehr anstrengend, extrem windig, damit hatte ich zu kämpfen, aber es hat trotzdem mega Spaß gemacht. Die Elite-Fahrerinnen haben uns vor dem Start den Tipp gegeben, dass wir nicht zu sehr überpacen sollten. Das hat mir sehr geholfen. Ich freue mich mega für Hannah, sie ist eine gute Freundin von mir», so Rottmann. Und Borger sagte: «Ich habe mich heute gut gefühlt, obwohl ich am Sonntag bei der Watersley Challenge gestürzt war. Der Kurs hat mir aber sehr gelegen. Es war sehr windig, da musste man aufpassen, am Anfang nicht zu überpacen. Dafür, dass ich im ersten Juniorenjahr bin, bin ich zufrieden.»
Kagevi sorgte unterdessen für eine kleine Überraschung. Die eher unbekannte 18-Jährige, die zweifache schwedische Landesmeisterin ist, bisher aber nie Einzelzeitfahren internationaler Meisterschaften eingesetzt worden war, war als fünfte von 45 Fahrerinnen in den Kampf gegen die Uhr gestartet und legte die Messlatte für alle weiteren Starterinnen hoch. Erst Topfavoritin Venturelli, die als letzte auf die Strecke gegangen war, konnte ihre Bestzeit unterbieten.