Zürich (rad-net) - Das Frauen-Profiteam Bigla-Katusha hat die Corona-Krise hart getroffen. Laut einer Mitteilung der Teamleitung sei die Zukunft der Mannschaft in Gefahr, nachdem bekannt wurde, dass beide Titelsponsoren die Finanzierung zurückgezogen haben.
Teammanager Thomas Campana habe einen Brief von Hauptsponsor Bigla erhalten, in dem es heiße «dass das Unternehmen 100% seiner Zahlungen an das Team zurückziehen möchte». Der andere Titelsponsor des Teams, Katusha, habe «sich bereits geweigert, dem Team Geld für den vergangenen Monat zu zahlen». Man wolle aber noch mit beiden Sponsoren Gespräche führen, um das Überleben des Teams zu sichern.
Bigla unterstützt seit der Teamgründung 2005 die Mannschaft und engagierte sich sowohl als Einzel-Titelsponsor als auch als Co-Titel-Sponsor. Katusha gab im vergangenen Oktober bekannt, dass man das Bigla-Team im Jahr 2020 als Co-Sponsor unterstützen wird - nicht nur als offizieller Bekleidungspartner, sondern auch als Geldgeber. Man geht davon aus, das Katusha rund ein Drittel des Budgets gibt.
«Aufgrund der unvorhersehbaren Umstände, die durch die globale Coronavirus-Pandemie verursacht wurden, hat Katusha Sports in den letzten Monaten stark gelitten und dem jungen Unternehmen interne finanzielle Schwierigkeiten bereitet. Aufgrund der aktuellen finanziellen Situation mussten viele Verpflichtungen des Unternehmens überprüft werden, und die finanziellen Partnerschaften mit professionellen Teams sind für die kommenden Monate leider gefährdet», heißt es in einer Pressemitteilung von Katusha.
«Es ist sehr enttäuschend, ein so bekanntes und erfolgreiches Team in dieser schwierigen Situation zu sehen, nicht nur für die Fahrerinnen, sondern auch für seine Partner, Unterstützer und Radsportfans im Allgemeinen», so die Teamleitung.
Zum Team Bigla-Katusha gehört mit Clara Koppenburg auch eine deutsche Rennfahrerin.
Aufgrund der Corona-Pandemie finden weltweit derzeit keine Radrennen statt - entsprechend sind die Auswirkungen auch auf den Profiradsport. Bei den Frauen wurden bereits 14 der 22 WorldTour-Rennen abgesagt oder verschoben.