Benidorm (rad-net) - Beim Cyclo-Cross-Weltcup im spanischen Benidorm hat Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) ein spannendes Duell mit Wout van Aert (Jumbo-Visma) für sich entschieden. In einem hart umkämpften Schlussspurt setzte sich der Niederländer knapp durch.
Van der Poel erwischte den besten Start und diktierte vom Start weg das Tempo. Doch plötzlich tauchte von hinten Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) auf, konnte noch einmal mehr beschleunigen und sorgte mit seiner Tempoverschärfung dafür, dass eine sechsköpfige Spitzengruppe mit ihm, Van der Poel, Van Aert, dem Weltcup-Gesamtführenden Laurens Sweeck (Crelan-Fristads), Eli Iserbyt (Pauwels Sauzen-Bingoal) und Kevin Kühn (Tormans). Diese war bereits vorentscheidend.
Schnell wurde klar, dass Van der Poel an diesem Tag mit der Sandpassage am besten klarkam. Immer wieder konnte er dort ein kleines Loch rausfahren, ließ die Konkurrenz aber erst einmal wieder herankommen. Dadurch fiel allerdings die Spitzengruppe allmählich auseinander. Mit Van der Poel und Van Aert konnte schließlich nur noch Iserbyt mithalten, ehe auch er kurz nach Rennhälfte reißen lassen musste. Daraufhin sah alles nach einem frühen Zweikampf zwischen Van der Poel und Van Aert aus.
Jedoch kämpfte sich Iserbyt noch einmal zurück und auch der Rest der ehemaligen sechsköpfigen Spitzengruppe schloss noch einmal auf. Dann beschleunigte Van Aert auf einem längeren Straßenabschnitt. Dieses Mal blieb nur Van der Poel an seinem Hinterrad. Doch eine Runde später, in der vorletzten Runde, schafften es zumindest wieder Sweeck und Iserbyt, zu den beiden Querfeldein-Superstars aufzuschließen.
In der Schlussrunde zeigte sich wieder Van Aert vorne, denn er wollte verhindern, dass Van der Poel als erstes in die Sandpassage ging, um dort wieder davonzufahren. Doch kurz vorher ging der Niederländer wieder an dem Belgier vorbei, konnte dieses Mal dort aber nicht die entscheidende Lücke reißen. Daraufhin verschleppten die beiden Topfavoriten das Tempo erneut, was wiederum Iserbyt und Sweeck den Anschluss ermöglichte. Dann gaben Van der Poel und Van Aert aber in einer technischen Passage im Wald noch einmal mächtig Gas. Ihre beiden Mitstreiter fielen erneut zurück und Van der Poel gelang es, in Führung liegend in die letzten Kurven zu gehen. Er nahm auch als Erster die letzte Kurve und konnte damit knapp den Sieg vor Van Aert feiern. Mit neun Sekunden Rückstand sicherte sich Iserbyt Rang drei.
Sweeck reichte ein vierter Platz (+0:20) um vor dem letzten Rennen, welches am kommenden Wochenende in Besancon in Frankreich ausgetragen wird, bereits den Gesamtsieg im Weltcup 2022/2023 zu feiern.
Deutsche waren in Spanien nicht am Start.