Aigle (rad-net) - Die Entwicklung des Radrennsports als E-Sport eröffnet professionellen Radfahrern viele neue Möglichkeiten. Doch für eine optimale Austragung der neuen Disziplin fordert die schweizerische Organisation Cyclistes Professionnels Associés (CPA), dass die Daten - besonders persönliche Daten zur Gesundheit eines Athleten - respektvoll und in Einklang mit den Datenschutzverordnungen in über 100 Ländern behandelt werden.
«Wir denken, dass die freie Wahl der Fahrer bezüglich der Freigabe ihrer persönlichen Daten (Herzfrequenz, Größe, Gewicht, Watt/kg, etc.) eine Entscheidung von höchster Priorität ist. Die Fahrer müssen freiwillig entscheiden können, ob ihr Team die eigenen Daten veröffentlichen darf - und wenn, zu welchem Preis -, ob sie die Daten persönlich zur Selbstvermarktung nutzen oder gänzlich privat halten möchten», begründet CPA-Präsident Gianni Bugno. Sensible Daten seien das exklusive Eigentum eines jeden individuellen Fahrers und könnten nicht ohne seine Erlaubnis veröffentlicht oder geteilt werden.
Bugno fordert außerdem, dass sich das zuständige Organ des Radsports so bald wie möglich mit den legalen und kommerziellen Folgen des E-Sports und dessen Datennutzung auseinandersetzt und dazu alle Interessensgruppen mit einbezieht. So freue sich die CPA, an dem Ausschuss, der von der UCI zur Einführung legitimer Regelungen der neuen Sportart etabliert wurde, teilzunehmen.
Doch obwohl der CPA-Chef das gemeinsame Projekt lobt, da die Straßenrennfahrer gewisse Werte und Ansehen mitbringen, ist er der Meinung, dass neben langfristigen Entscheidungen auch schnelle Regulierungen zur Etablierung des Sportes getroffen werden müssten. Wobei der Datenschutz höchste Priorität haben soll. Die Profis müssen laut CPA zukünftig fähig sein, die Möglichkeiten, die der E-Sport bietet, in voller Transparenz, Rentabilität und Sicherheit, dass die eigenen Daten geschützt werden, nutzen zu können.
Dazu wird die CPA das Thema, bezüglich einer Erneuerung und Ergänzung des Regelwerks, mit der Internationale Vereinigung der Profiradmannschaften (AIGCP) diskutieren. «Wir begrüßen das Vorhaben der UCI einen Ausschuss zu erstellen, dessen Teil auch die CPA ist, um dies dringliche Thema zu besprechen und wir hoffen, dass die Teams offen dafür sind, fundamentale Rechte der Fahrer in die gemeinsame Vereinbarung aufzunehmen», sagt Bugno.