Berlin (dpa) - Radprofi Rick Zabel bewertet das Konzept zum Neustart der Saison in Zeiten von Corona als «sehr fragil». Es wisse keiner, wie es in der Realität abläuft, sollte ein Fahrer positiv auf das Virus getestet werden.
«Ich kann mir vorstellen, dass unter Umständen auch eine Tour de France abgebrochen werden muss. Wenn Fahrer positiv getestet werden, bleibt eigentlich nichts anderes übrig. Alles andere wäre ja unverantwortlich», sagte Zabel der «Augsburger Allgemeinen».
Der 26-Jährige steht im vorläufigen 15-köpfigen Kader seines Teams Israel Start-up Nation für die Ende August beginnende Frankreich-Rundfahrt, acht Fahrer dürfen letztlich starten. Der Sohn des früheren Topsprinters Erik Zabel prophezeit eine ganz andere Tour als in den vergangenen Jahren. «Ich fürchte, man muss sich von Szenen verabschieden, in denen Bergfahrer durch ein Spalier von Menschen fahren. Auch an Start und Ziel wird weniger los sein. Es wird eine Tour de France in der Corona-Version mit viel weniger Fans als sonst.»
Wichtig sei, dass das Rennen überhaupt stattfinde. «Es kann ja nicht das Ziel sein, den Radsport um Jahre zurück zu werfen, weil alle Sponsoren aussteigen», betonte Zabel.
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