Provins (rad-net/dpa) - Marianne Vos (Jumbo-Visma) hat die zweite Etappe der Tour de France Femmes gewonnen. Die ehemalige Weltmeisterin siegte aus einer Spitzengruppe und fuhr damit auch ins Gelbe Trikot.
Weite Teile der 136,4 Kilometer langen Etappe von Meaux nach Provins verliefen unspektakulär, nachdem eine vierköpfige Ausreißergruppe mit Rotem Gafinovitz (Roland Cogeas Edelweiss Squad), Femke Gerritse (Parkhotel Valkenburg), Marit Raaijmakers (Human Powered Health) und Sabrina Stultiens (Liv Racing Xtra) bereits 78 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde. Danach herrschte eine Zeitlang Ruhe im Peloton.
Doch ab 28 Kilometer vor dem Ziel wurde das Hauptfeld von mehreren Stürzen aufgeschreckt. Prominente Opfer waren unter anderem die beiden Klassementsfahrerinnen Marta Cavalli und Cecilie Uttrup Ludwig (beide FDJ-Suez-Futuroscope). Aber auch Vierer-Weltmeisterin Laura Süßemilch stürzte nach gestern ein zweites Mal und musste die Rundfahrt (Plantur Pura) aufgeben. Cavalli setzte das Rennen zunächst fort, gab dann aber auf.
Just in dem Moment hatte auch die Trägerin des Weißen Trikots, Maike van der Duin (Drops-Le Col) aus dem Feld angegriffen. Nach dem Zwischensprint bei der ersten Zieldurchfahrt ins Provins hielt Elisa Balsamo (Trek-Segafredo) das Tempo weiter hoch, wodurch sie sich gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Elisa Longo Borghini, Vos, Katarzyna Niewiadoma (Canyon-Sram) und Silvia Persico (Valcar-Travel & Service) absetzte. Das Quintett schloss zur Van der Duin auf. Unterdessen zerfiel das Peloton durch starke Seitenwind in mehrere Gruppen und selbst die erste Feldgruppe um die Trägerin des Gelben Trikots, Lorena Wiebes (DSM) und Annemiek van Vleuten (Movistar) schaffte es nicht mehr, die Ausreißerinnen einzuholen.
Im Sprint der Spitzengruppe war Vos klar die schnellste Fahrerin und gewann souverän vor Persico und Niewiadoma. Das Feld um Wiebes erreichte 29 Sekunden später das Ziel. Das reichte Vos, um die Gesamtführung zu übernehmen. Die Niederländerin liegt nun zehn Sekunden vor Persico und zwölf vor Niewiadoma. Wiebes rutschte auf den sechsten Platz (+0:35) ab.
Am Dienstag wird es vor allem im Finale profilierter. Nach dem Start in der Champagnerstadt Reims geht es zunächst flach in Richtung Süden. Nach einer 180-Grad-Schleife geht es über drei Bergwertungen nach Épernay. Nach 133,6 Kilometern dürfte es zum Sprint einer kleineren Gruppe kommen.