Rom (rad-net) - Elia Viviani hat eine erfolgreiche erste Saison beim Team Quick-Step Floors erlebt und hat sich jetzt das Ziel gesetzt, Mailand-Sanremo im März zu gewinnen. Der Bahn-Olympiasieger im Omnium von 2016 sagte gegenüber «Sporza», dass er der Meinung sei, dass das italienische Eintagesrennen das einzige Monument des Radsports sei, das er gewinnen könne, und dass es sein Hauptziel für 2019 sei. Nachdem Fernando Gaviria zum UAE Team Emirates wechselt, ist Viviani der Sprinter Nr. 1 im Team.
Der Italiener sagte zudem, dass er noch «abwarten» müsse, ob er den Giro d'Italia - bei dem er 2018 vier Etappensiege holte - oder die Tour de France bestreiten wird. «Einerseits möchte ich als italienischer Meister am Start des Giro sein, da das Ziel in meiner Heimatregion [Veneto] liegt», sagte der 29-Jährige zu «Sporza». «Andererseits ist es wieder Zeit für die Tour de France. Fernando fährt nicht mehr für uns, und die Tour startet in Brüssel und ich fahre für ein belgisches Team. Aber warten wir ab, wie ich die Saison beginne», sagte er.
Nach diesen vier Etappensiegen beim Giro und drei weiteren Grand-Tour-Etappensiegen bei der diesjährigen Vuelta a España möchte Viviani den Satz vervollständigen: «Eine Etappe bei der Tour fehlt mir noch.»
Bevor jedoch eine Entscheidung über sein Sommerprogramm fällt, wird sich Viviani zu Beginn des Frühlings auf Mailand-Sanremo konzentrieren. «San Remo ist mein erstes Hauptziel von 2019. La Primavera ist vielleicht das einzige Monument, das ich gewinnen kann. Deshalb werde ich sehr hart daran arbeiten, es zu gewinnen», erklärte Elia Viviani und sagte weiter: «Es ist ein merkwürdiges Rennen. Man kann sich großartig fühlen, und doch kann es plötzlich zehn Kilometer vor dem Ziel vorbei sein. Das ist mir in diesem Jahr passiert. Ich war bereit für den zweiten Platz [hinter Solo-Sieger Vincenzo Nibali, Anm. d. Red.]. Auf der Via Roma habe ich in die Pedale getreten und plötzlich hatte ich nichts mehr im Tank. Was vielleicht nicht ungewöhnlich ist nach fast 300 Rennkilometern.»
Viviani musste sich an diesem Tag mit dem 19. Platz begnügen, aber er sagt, dass die Unterstützung seines neuen Quick-Step-Teams in diesem Jahr maßgeblich dazu beigetragen hat, was der Italiener als das beste Jahr seiner Karriere bezeichnet. «Ich habe den Schritt nach vorn dank des Teams gemacht, das eine nette Gruppe um mich herum aufgebaut hat , die mich zu einer Führungskraft gemacht und die mich auch mental gestärkt hat», sagte Viviani. «Das Team ist in guten Händen, aber gleichzeitig sind wir auch eine Familie: Die Fahrer und das Management sind sehr nahe beieinander, was einem hilft, Ergebnisse zu erzielen.»
Nachdem Elia Viviani am Wochenende mit Iljo Keisse das Sechstagerennen in Gent gewonnen hat, geht er nun zufrieden in die Saisonpause. In diesem Jahr konnte er neben seinen Grand-Tour-Etappensiegen auch Etappen bei der Tour Down Under, der Dubai Tour, der Abu Dhabi Tour und der Adriatica Ionica sowie die Eintagesrennen Driedaagse De Panne und EuroEyes Cyclassics Hamburg gewinnen. «Jedes Jahr stoße ich an meine Grenzen», sagte Viviani. «Ich habe mein Ziel bei den Olympischen Spielen erreicht [Gold im Omnium 2016, Anm. d. Red.] und jetzt träume ich davon, große Rennen auf der Straße zu gewinnen. Ich war nah dran bei Gent-Wevelgem», sagte er und bezog sich auf seinen zweiten Platz hinter Peter Sagan (Bora-Hansgrohe). «Jetzt steht Mailand-San Remo auch auf meiner Wunschliste.»