München (rad-net) - Der deutsche Frauen-Vierer hat seinen Europameistertitel verteidigt. In einem äußerst spannenden und hart umkämpften Finale setzten sich Franziska Brauße, Lisa Brennauer, Lisa Klein und Mieke Kröger knapp gegen Italien durch. Die Männer belegten in der Mannschaftverfolgung den undankbaren vierten Platz.
Die Italienerinnen waren das Finale extrem schnell angegangen und hatten auf die Deutschen schon 1,3 Sekunden Vorsprung herausgeholt. Doch als Mieke Kröger als vierte Frau in die Führung kam, machte das Quartett Zehntel um Zehntel gut. «Wir haben unseren Bundestrainer gesehen und wussten, dass wir schneller werden müssen. Ich habe hintenraus alles gegeben, bin gefahren bis ich nicht mehr konnte», sagte Kröger. Doch es blieb bis zum Schluss spannend: Lange lagen beide Vierer gleichauf, doch auf den letzten zwei Runden konnten Brennauer & Co. - angefeuert von den Zuschauern in der ausverkauften Messehalle von München - noch einmal zulegen und bezwangen ihre Gegnerinnen letztendlich mit sechs Zehntelsekunden Vorsprung. «Italien war im Finale schon sehr stark. In der letzten Runde wurde es noch einmal knapp, aber es hat gereicht», analysierte Klein.
«Das war eine Wahnsinns-Atmosphäre. Wir wurden so super angefeuert, Es war gigantisch. Ich freue mich riesig über diesen Erfolg», sagte Brennauer, für die es die letzte Bahn-EM ihrer Karriere ist. Nicht nur die Unterstützung der Zuschauer war ausschlaggebend für den erneuten Erfolg der deutschen Frauen. «Bei unserem Team macht es die Mischung aus Ernst und Spaß. Wir hatten heute am Vormittag noch viel gelacht, aber zum Wettkampf hin sind wir voll konzentriert. Diese Mischung ist wohl unser Geheimnis», verriet Brauße.
Bronze ging an Frankreich, das Großbritannien einholen konnte.
Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich, Theo Reinhardt und Leon Rohde trafen im Kleinen Finale um Bronze auf Großbritannien. Die Briten gingen das Finale schnell an und hatten bald eine Sekunde Vorsprung auf das deutsche Team, den sie mit ihrer Fahrzeit von 3:54,373 Minuten bis zum Schluss verwalten konnten, während sich Deutschland in 3:55,841 Minuten geschlagen geben musste. «Schade, dass es nicht zur Medaille gereicht hat, aber toll, dass sie es noch ins Finale geschafft haben. Jetzt müssen wir analysieren, wo sie die Zeit gelassen haben», sagte Bundestrainer Tim Zühlke. Gold holte Frankreich gegen Dänemark.