Aigle (rad-net) - Mit der Einführung von Frauen-WorldTeams und damit der Reorganisation des professionellen Frauenradsports ab der Saison 2020, hat die UCI beschlossen, auch das Antidoping-Programm der Mannschaften zu verstärken. Dazu hat der Dachverband entschieden, die finanziellen Mittel im Kampf gegen Doping für die Teamkategorie zu erhöhen.
Auf den Vorschlag der Cycling Anti-Doping Foundation (CADF) hin, sollen sowohl die finanziellen Verpflichtungen der Teams als auch die der UCI bezüglich Antidoping-Kontrollen gesteigert werden. Dazu wird das Programm jedem individuellen WorldTeam direkt 10.000 Euro und auch der UCI für jedes der acht Teams 10.000 Euro zu Verfügung stellen. Durch diese Regelung werden den Mannschaften insgesamt 20.000 Euro bereitgestellt, die dazu beitragen sollen, dass die Zahl der Fahrerinnen im registrierten Testpool (RTP) der UCI deutlich ansteigt. Da jedes Team mindestens drei Fahrerinnen in dem RTP haben muss, soll die Anzahl aller registrierten Athletinnen 2020 von 29 auf 53 steigen.
Sportler, die im RTP gemeldet sind, stellen Standortinformationen über sich bereit, die jederzeit zufällige Dopingkontrollen ermöglichen - ein Schlüsselbestandteil des Antidoping-Programms. Diese Tests können anschließend mit den Proben der Nationalen Anti-Doping Organisationen (NADOs) kombiniert werden.
Mit der weiter steigenden Zahl der Frauen-WorldTeams in den kommenden Jahren soll sich nach 2020 die Mindestanzahl der registrierten Fahrerinnen kontinuierlich erhöhen. So werden 2021 mit zwölf WorldTeams 65 und 2022 mit 15 WorldTeams mindestens 74 Fahrerinnen im RTP gemeldet sein, um eine aussagekräftige Antidoping-Politik in der WorldTour der Frauen garantieren zu können.
Neben der Verstärkung des Antidoping-Programms durch die Erhöhung finanzieller Mittel, sind auch weitere Maßnahmen eingeführt worden. So sollen Kontrollen während der gesamten UCI Women's WorldTour (WWT) durchgeführt werden und Bluttests vor und während der Rennen für die biologischen Ausweise der Athletinnen (ABP) gemacht werden. Zusätzlich werden zukünftig auch Kontrollen in den Trainingslagern durchgeführt und Proben langfristig eingelagert.
UCI-Präsident David Lappartient ist sich sicher, dass die neuen Maßnahmen dabei helfen werden, den Frauenradsport weiterzuentwickeln: «Die signifikante Erhöhung der Ressourcen für die Unterstützung der Frauen-WorldTeams, der neu eingeführten ersten Liga im Frauenradsport, ist eine wichtige neue Phase in der Verpflichtung der UCI, den Sport sauber zu halten und in unserer Haltung, die Dopingmissbräuche zu bekämpfen.» Die Integrität und den Ruf des Radsports zu wahren, habe laut Lappartient sicherlich Kosten, doch keinen Preis.