Beverwijk (rad-net) - Der niederländische Profi Niki Terpstra hat seit seinem schweren Sturz im Training Mitte Juni erstmalig wieder auf dem Fahrrad gesessen. Der 36-Jährige war während der Fahrt einer Gänseschar ausgewichen, gegen einen Felsen gefallen und hatte sich neben einer Gehirnerschütterung, auch eine kollabierte Lunge sowie ein gebrochenes Schlüsselbein zugezogen. Jetzt veröffentlichte der Fahrer von Total Direct Energie seinen Rehabilitationsplan, der ihn noch zehn bis zwölf Wochen vom Renngeschehen fernhalten dürfte.
«Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Rehabilitation mit Behandlungen und Übungen, bei denen ich von einem Physiotherapeuten und der Teamleitung unterstützt werde, beginnen konnte», kommentierte der ehemalige Sieger von Paris-Roubaix in den sozialen Netzwerken unter einem Bild, das ihn im Fitnessstudio zeigt. «Dank der guten Genesung konnte ich meine ersten Probefahrten machen. Die waren nicht besonders schnell oder gleichmäßig – davon bin ich noch meilenweit entfernt – aber die ersten Schritte sind getan.»
Der Sturz Mitte Juni war bereits der dritte große Unfall für den Niederländer binnen eines Jahres. Während er das erste Mal aufgrund einer Gehirnerschütterung, nach einem Sturz bei der Flandern-Rundfahrt 2019, über einen Monat nicht am Renngeschehen teilnehmen konnte, und bei der Tour de France nach einem Schlüsselbeinbruch aussteigen musste, setzte der aktuelle Sturz dem Fahrer jedoch deutlich mehr zu. Nach dem schweren Sturz war Terpstra mit einem Helikopter in Krankenhaus transportiert, dort auf die Intensivstation verlegt und vier Tage später entlassen worden. Seitdem versucht er, sich von seinen Verletzungen zu erholen und zurück ins Training zu finden.
Vor der Rennpause durch das Coronavirus Anfang März, hatte Terpstra bereits 20 Renntage absolviert. Nach dem Neustart der Saison am 1. August, sollte der Fahrer eigentlich an der neu terminierten Tour de France (29. August bis 20. September) teilnehmen, bevor er im Oktober die Kopfstein-Klassiker in Angriff nehmen sollte. Mit den derzeitigen Fortschritten ist eine Teilnahme an der Tour für den Niederländer eher unwahrscheinlich, was aber den Start bei den Klassikern im Herbst angeht, bleibt nur abzuwarten.